Das Spiel versprach auf jeden Fall interessant zu werden und hat dies auch gehalten. Ich liebe dieses mit dem Rücken an der Wand; so teuer wie möglich verkaufen!

Meine Idee war, mit den Gnargors oder der großen Gor-Herde Nagash so schnell wie möglich aus den Latschen zu hauen. Aber da sich der Oberste Nekromant feige im Hintergrund hielt, waren die Tiermenschen eigentlich nur damit beschäftigt, die neuen beschworen Truppen zu verkloppen. Diese Abnutzungsschlacht kann man aber faktisch nicht gewinnen, da diese Truppen keine Siegpunkte einbringen.

Auch ein rücksichtsloseres Vorrücken hätte vermutlich nicht viel eingebracht, aber dann wären die ganzen Truppen in meinem Rücken beschworen worden. Mit den sich entgegenwerfenden Hilfsstrupen konnten die gestählten Tiermenschen jedoch recht gut fertig werden, aber da nur schlagkräftige Einheiten wie Blut- und Nekropolenritter, Grabjäger etc. beschworen wurde, war dies nicht entscheidend.

Interessant war aber, das neue Magiesystem auszuprobieren. 4W6 Magiewürfel ohne Limit, das klingt schon heftig. Dementsprechend war ich mit 3 Zauberern auch gut ausgestattet. Viel schlimmer als die Würfelanzahl (der bannende Spieler hat ja auch einige) ist jedoch das Auswürfeln, wieviel Energie- und Bannwürfel man verwenden darf. Hier fällt die ganze Planung der Magiephase flach.

Zwar konnte ich in der Magiephase etliche Fluch- und Unterstützungszauber durchbringen und sogar die Lade der verlorenen Seelen zerstören, aber der Einfluß aufs Spiel verblasste einfach im Angesicht der Truppen, die Nagash beschwören konnte.

So ein „Atombomben-Warhammer“ ist sicher mal lustig, aber „normale“ Spiele, bei denen mehr das spielerische Können im Vordergrund steht, sind sicherlich zu bevorzugen. Endzeitenlisten mit ihren wahnsinnigen Charaktermodellen sollte man am besten gegen andere Endzeitenlisten spielen.

Zum ersten Mal haben wir mit den neuen Magieregeln nach Warhammer Endzeiten: Khaine gespielt. Mit 4W6 Energiewürfel sollte mein Plan doch einfach gelingen: Nagash hält sich mit magischer Überlegenheit vornehm im Hintergrund und beschwört so viele Truppen wie möglich. Eine Lade der verlorenen Seelen sowie der Hierotitan würden dabei zusätzliche Hilfestellung leisten. Viele Unterstützungstruppen wie die Todeswölfe und Gruftskorpione sollten Verwirrung stiften oder sich Angreifern in den Weg werfen.

Die neuen Magieregeln lassen einen Zauberer alle Sprüche aller Lehren kennen, aus denen er auswählen kann, das heißt bei Nagash hatte ich ein dickes Kartenbündel von 35 Magiekarten in der Hand! Wahnsinn. Eine kleine, aber feine weitere Regel macht die Magiephase jedoch auch sehr unberechenbar: Die Anzahl der Energie- und Bannwürfel wird zufällig per W6 bestimmt! Für große Zauber muß man daher schon etwas Glück haben und eine 5 oder 6 würfeln.

Zudem habe ich noch nie zuvor gegen Tiermenschen gespielt, es versprach also, ein interessantes Spiel zu werden.

Die Tiermenschen begannen und preschten auf ganzer Linie vor. Mir war nicht bewußt, daß man aufgrund der Sonderregel Pfeile der Asaph soooooo viel Respekt vor den Skelett-Bogenschützen hat. Der ganze Beschuß sowie zu Beginn eine Großteil der Magie wurden gegen diese Einheit gerichtet. Aber Dank der Lehre der Vampire konnte ich die Bogenschützen immer rasch auffüllen.

Dann konnte Nagash so richtig loslegen, der in den 3 Runden für ca. 1.800 Punkte Einheiten beschworen hat. Es begann damit, der großen Gor-Herde mit Kommandant, Armeestandartenträger und Großschamane eine Einheit von Gespenstern mit Banshee vorzusetzen, welche zusammen mit einem kombinierten Angriff einer Einheit Skelett-Streitwagen sowie einem Gruftskorpion den Nahkampf gewannen. Aber die Herde war standhaft, und dann griff der Großhäuptling mit einer magischen Waffe in den Nahkampf ein. Und als die Gnargors von der linken Flanke kommend angriffen, war es um meine Vorhut geschehen.

Auf der rechten Flanke griff die weitere Einheit Skelett-Streitwagen die Ungor-Plünder an und konnte in die kleine Gorherde überrennen, in welcher die Schamanen um ihr Leben fürchten mußten und nur durch den Einsatz der Tuskgor-Streitwagen gerettet werden konnten.

Als nächstes wollte ich mit 7 beschworenen Grabjägern die Gnargors mit dem Sandfluchblick elimieren, von dem ich dachte, man könne ihn auch in einen Nahkampf wirken. Das war aber falsch, und die Gnargors drehten sich um und rauschten gemeinsam mit der großen Gor-Herde in die Grabjäger hinein, welche diesen Kampf nicht überlebten.

Aber wieder war Nagash am Zug und konnte 9 Blutritter beschwören, und in der nächsten Runde 8 Nekrolenritter! Den Blutrittern gelang der Angriff auf die lästigen Gnargors, welche sie vernichteten, und die Nekropolenritter konnten im Rücken der großen Gor-Herde beschworen werden. Schade, daß es zum folgenden Gemetzel nicht mehr gekommen ist.

Die Skelett-Bogenschützenreiter jagten während des ganzen Spielesden Riese vor sich her, der auf linke Flanke etwas im abseits stand, und konnten ihm die meisten Lebenspunkte abringen. Die Verfluchten rückten vor, entledigten sich eines Tuskgor-Streitwagens und nahmen die kleine Gor-Herde ins Visier.

Leider mußte Daniel nach der 3. Runde gehen, aber die Vorzeichen standen auf einem glorreichen Sieg der Untoten! Die Blutritter und die Nekolenritter hätten vermutlich die große Gor-Herde zwischen sich zermalt, bald noch mit weiteren Unterstützung in der Flanke.

Den Verfluchten wäre die kleine Gor-Herde mit Schamanen sicherlich zum Opfer gefallen, und der Riese, der sich nun schon in der Nähe von Nagash befand, wäre dessen Schwert sicherlich zum Opfer gefallen.

Alles in allem ging der Plan voll auf, wenn auch die neuen Magieregeln den Gebrauch dieser deutlich unberechenbarer machen. Spiele mit Nagash sind jedoch auch immer etwas chaotisch und haben fairerwaise wenig mit taktischem Vermögen zu tun.

Großschamane Stufe 4, Lehre der Schatten, magische Ausrüstung

10 Gor-Herde mit zusätzlicher Handwaffe