Gegen die Mächte des Chaos

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Alliierte Caledors

 

Waldelfen der Kiefernlichtung
Kisveliten aus Erengrad

 

 

Waldelfen der Kiefernlichtung

Schon seit langen Zeitaltern, seit Beginn der Herrschaft von Tethlis dem Schlächter, fallen die Drachen Caledors in einen tiefen Schlaf, und nur wenige vermögen es noch, diese zu erwecken und zur Verteidigung Caledors und Ulthuans in die Schlacht zu reiten. Trotz vieler Experimente und Studien der Magier Caledor wird das erwecken dieser mächtigen Verbündeten immer schwieriger und seltener, was sich zu einer Existenzbedrohung Caledors entwickeln. Es wird vermutet, daß der tiefen Schlaf auf einen dunklen Zauber des Hexenkönigs Malekith zurückzuführen ist.

Vom stolzen Sohn Caledors, Asarnil dem Söldnerprinz, der aufgrund einiger Differenz mit dem Phönixkönig im Exil leben muß, hat Prinz Imrik, Herrscher von Caledor, jedoch von sehr aktiven Drachen im tiefen Wald von Athel Loren gehört. So sandte Imrik Asarnil, der wie kein andere außer ihm Imrik selber ein solch starke Affinität zu Drachen besitzt, in den großen Wald, um die dortigen Drachen zu studieren und herauszufinden, warum diese sich noch in einem tiefen Schlaf befinden. Zudem reitet Asarnil Thalui-Sethai, einen grünen Drachen, der in seiner Art den Drachen Athel Lorens am ähnlichsten ist.

Lange suchte Asarnil vergebens nach den legendären Drachen Athel Lorens, welche verborgen unter dem dichten Blätterdach am Rand des Grauen Gebirges leben. Schließlich fand jedoch Thalui-Sethai einen seiner Artgenossen während der Jagd nach Wildbret und folgte diesem bis zu einem gewaltigen verborgenen Tal im Grauen Gebirge, in der Nähe der Kiefernfelsen.

Die Asrai der Kiefernlichtung, berühmt für ihre starke Verbindung zu den Tieren des Waldes und für ihre Kampfkraft, rüsteten sich jedoch augenblicklich zum Kampf, als Asarnil und Thalui-Sethai auf eine Lichtung in der Nähe landeten. Zu groß ist ihr Ruf als gefürchtete Söldner, und man hegt den vielleicht nicht unbegründeten Verdacht, die Feinde der Waldelfen hätten Asarnil geschickt, um sie zu attackieren. Nur mit Mühe konnte Asarnil die Asrai der Kiefernlichtung beruhigen und bat förmlich um einen Audienz beim Hochgeborenen der Kiefernlichtung.

Meandor, ein stolzer Krieger und einer der wenigen, den die Walddrachen Athel Lorens als Reiter akzeptieren, begegnete Asarnil zunächst mit tiefem Mißtrauen, welchem ihm unter vier Augen seine Mission erläuterte. Zudem überreichte Asarnil als Gastgeschenk die Samen der ältesten Kiefern Caledors und Averlorns, welche die Zauberer Sapherys konserviert hatten. Diese für fast alle Elfen Geschenk von fast unschätzbarem Wert überzeugte Meandor schließlich von den edlen Absichten des Caledorers.

Von diesem Tag verbrachten Meandor und Asarnil viele gemeinsame Wochen auf der Jagd und im Tal der Drachen, und es entwickelte sich eine tiefe Freundschaft. Asarnil machte keinerlei Anstalten, die Waldelfen für ihr eigenwilliges Ausscheiden aus dem Reich der Hochelfen zu rügen, war er doch selber im Exil. Dies trug sehr zur Akzeptanz Asarnils bei, sind die Hochelfen Ulthuans doch für ihre Arroganz den Brüdern aus Athel Loren gegenüber bekannt. Asarnil konnte viele Dinge über die Walddrachen Athel Lorens in Erfahrung bringen, aber leider brachte es nur wenige Erkenntnisse über die Ursache des tiefen Schlafes. Jedoch schwor man viele Eide über gegenseitige Waffenhilfe und weitere Bemühungen im Studium der edlen Drachen, und so konnte Asarnil mit dem guten Gefühl nach Caledor zurückkehren, einige der gewaltigsten Kreaturen für die Sache seiner Heimat gewinnen zu können, was Prinz Imrik sehr froh stimmte.

 

Kisleviten aus Erengrad

In den Zeiten Finubars, des Seefahrer, unternehmen die Hochelfen Ulthuans viele Anstrengungen, verloren gegangene Artfakte aus der Zeit der großen Kolonien in der Alten Welt zurückzuholen. Die wohl bekannteste dieser Expeditionen ist die Rückführung des Navigatorsteins, den legendären magischen Juwel, welchen der berühmte Seefahrer und Entdecker Anurell auf seinen Reisen mit sich führte.

Auch die Elfen Caledors unternahmen einige Fahrten, um einige Artfakte ihres Königreiches wieder in ihren Besitz zu bringen. So ereignete es sich, daß die Kunde vom Wiederauftauchen der „Drachenklaue“ in der Chaoswüste die Runde machte, in den Händen eines lokalen Barbarenhäuptlings. Die Drachenklaue ist ein magisches Schwert von großes Macht und Erbstück des Hauses Caledor Drachenbändigers, welcher der Vorfahr des jetzigen Herrschers Prinz Imrik, Adurínír, trug, welcher nach heldenhaften Kampf im Großen Krieg des Chaos fiel und dessen Leichnam von den Barbaren und Wölfen des Nordens zerfetzt wurde.

So rüstete Prinz Imrik zwei schnelle Schiffe aus und sandte seinen Neffen Anedhros, Thronfolger Caledors, nach Kislev, auf das diese wertvolle Waffe wieder in seinen Besitz gelangen möge. Man würde zuerst Erengrad ansegeln und sich mit den dortigen Kundschaftern beratschlagen, welcher Weg in den Norden einzuschlagen sei.

Der dunkle Schamane des Barbarenhäuptlings jedoch entnahm die Kunde von Anedhros Ankunft den Winden der Magie und sandte einen unheiligen Sturm, welcher die Schiffe hilflos an die Küste Kislevs warf, weit nördlich von Erengrad.

Mit großem Geschick konnten die Kapitäne Caledors die eigene Truppen ohne große Verluste an die Küste bringen, die Schiffe selber jedoch bleiben unbrauchbar zurück. Nach kurzer Rast macht sich das Expeditionskorps auf den Weg nach Norden, welcher ihnen per Brieftaube aufgezeigt worden war.

Jedoch schon bald fand man sich einer großen Horde der Chaosbarbaren gegenüber, welcher mit überschäumenden, unheiligen Haß auf die Caledorer eindrangen. Trotz heldenhafter Gegenwehr, in der Anedhros alleine ganze Scharen der Gegner erschlug, wandte sich das Blatt gegen die Elfen aus Ulthuan, welche entschlossen waren, ihre Haut so teuer wie möglich zu Markte zu tragen.

Wie ein Blitz jedoch fuhren plötzlich schnelle Reiter von zwei Seiten wie ein Pflug. An den Rücken der meisten waren federähnliche Standarten befestigt, welche im schnellen Galopp ein schrilles Geräusch von sich gaben, das einige der Chaosbarbaren bereits in die Flucht zu schlugen. Die Lanzen dieser diszipliniert agierenden Reiter spießten unzählige Feinde auf. Den Flankenschutz übernahmen halbnackte, wild aussehende Reiter, den Chaosbarbaren gar nicht so unähnlich, welche jedoch mit großer Gewandtheit einen wahren Pfeilregen vom Rücken ihrer stämmigen Pferde auf den Gegner niederprasseln ließen.

Mit neuer Hoffnung und weiterem Grimm erfüllt, warf sich Anedhros wieder ins Schlachtgetümmel, gefolgt von den tapferen Mannen Caledors. Der geballten Macht der zwei Kontingente konnten die Chaosbarbaren jedoch nicht lange widerstehen. Nach einem furchtbaren Blutbad in den eigenen Reihen ergriffen sie schließlich die Flucht.

Bei den unerwartet zur Hilfe gekommenen Reitern handelte es sich um Truppen aus Erengrad, unter dem Kommando des Bojaren Boris Korsakov, Herrscher von Erengrad. Er fragt die Caledorer nach Herkunft und Begehr, und Anedhros erklärte den Zweck ihrer Fahrt mit großen Respekt und Höflichkeit.

Die Kisleviten schienen angetan vom Kampfesmut der Hochelfen, und nur zu gut erinnerten sich die Erengrader an Adurínír aus Caledor, der im Großen Krieg des Chaos so heldenhaft für ihr Land gekämpft und dabei mit seinem Leben bezahlt hatte. Noch auf dem Schlachtfeld schwor man sich ewige Treue und Waffenhilfe zwischen dem Königreich Caledor und der Stadt Erengrad, und bald danach setzen die schnellen Truppen zur Verfolgung der Barbaren an.

Nach einer eintägigen Verfolgung konnte die restlichen Chaosbarbaren eingekesselt und aufgerieben werden. Nur der Häuptling wütete wie ein Berserker, gestärkt durch die Drachenklaue. Anedhros und Boris Korsakov warfen sich einen Blick zu und auf einen Wink beider Heerführer zogen sich die Kisleviten und Caledorer zurück und bildeten einen weiten Kreis. Anedhros ergriff seine auf einem langen Speerschaft montierte Klinge, eine Dorade‚ Caledors, und ging mit ruhigen Schritten auf den stämmigen Barbaren zu, der schnaufte wie ein Wildschwein. „Ich weiß nicht, aus welchem Loch Du hervorgekrochen ist,“ sagte Anedhros mit lauter Stimme “aber bald werden die Maden Deine verfaulenden Reste dorthin zurückbringen. Solltest Du es tatsächlich schaffen, mich zu besiegen, sollst Du frei sein und gehen, wohin es Dir beliebt.“

Der Häuptling, noch im Blutrausch und sich durch seine magische Klinge unbesiegbar fühlend, lachte laut auf und warf sich mit einem wilden Kampfschrei auf den Hochelfen zu. Anedhros schien ungerührt und blieb seelenruhig stehen. Die Drachenklaue wirbelte durch die Luft, und eine Klinge blitzte gleißend auf. Den Caledorern stockte der Atem, aber dann sahen sie den Rumpf des Barbaren auf dem Boden liegen während seine Füße und Unterschenkel noch aufrecht standen. Selbst ein solcher Feind war kein wirklicher Gegner für einen wahren Prinzen Caledors, und mit einer Bewegung schneller als ein Wimpernschlag war Anedhros dem Angriff ausgewichen und hatte die Beine des Angreifers durchtrennt. Dieser lag auf dem Boden und schrie wie am Spieß, bis die Klinge des Adjutanten Anedhros diesem Lärm ein Ende bereitete.

Die Drachenklaue wurde sorgfältig gesäubert und in seidene Tücher gewickelt. Als dann kehrten die Hochelfen und Kisleviten nach Erengrad zurück, wo dieser Erfolg und die neue Freundschaft mit einem Saufgelage gefeiert wurde, welches eine Woche lang andauerte. Als Zeichen seiner Dankbarkeit überreichte man Boris Korsakov einige Truhen edler Geschmeide und Goldmünzen, die gerne angenommen wurden. Neben militärischer Zusammenarbeit wurden weitreichende Handelsabkommen geschmiedet, zu beiderseitigem Vorteil. Alsbald schiffte sich Anedhros auf kislevitischen Kriegsgaleeren ein und kehrte im Triumphzug nach Barad Amluk zurück.

 

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