Für den Gral und die Herrin

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Auf der Queste

 

Neben der streng feudalen Hierarchie Bretonias gibt es noch eine weitere, religiöse, die nichts desto trotz von enormer Bedeutung ist – die Suchenden und die bereits Auserwählten der Herrin des Sees.

Die Herrin des Sees ist die Hauptgottheit der Bretonen. Sie erschien Gilles le Breton, auch der Einiger genannt, während seiner Schlachten zur Befreiung und Einigung des Landes. Die Göttin gab ihm Kraft, indem sie sein Banner segnete und ihn aus dem heiligen Gral trinken ließ, so daß er zum Champion der Herrin wurde. Nach dem Tode Gilles wurde er von der Herrin in ihr Reich aufgenommen, und viele glauben, der Grüne Ritter, Wächter der heiligen Stätten, der seit dieser Zeit immer wieder erscheint, sei der unsterblich gewordene Gilles le Breton.

Vor jeder Schlacht fallen die gläubigen Ritter auf die Knie und beten zu Herrin des Sees, um ihren Segen zu erlangen. Dabei geloben viele der edlen Recken, nach einer erfolgreichen Schlacht, eine großen Heldentat oder einfach der sicheren Rückkehr zu den Liebsten, eine Gralskapelle zu stiften, so daß es unzählige dieser Heiligtümer der Herrin in ganz Bretonia gibt.

Immer wieder machen sich Ritter aller Gebiete und Ränge Bretonias auf die Suche nach dem heiligen Gral. Auf dieser „die heiliger Queste“ genannt Wanderschaft müssen sich die Ritter den härteste Prüfungen unterziehen, die sie durch ganze Land und oft weit über dessen Grenzen hinaus führen. Man bezeichnet die Ritter allgemein als „Questritter“.

Die Gründe für den Beginn der Queste sind sehr unterschiedlich. Manchmal sind auferlegte Verpflichtungen der Grund für eine Queste. So ist es etwa in vielen herzöglichen Familien Brauch, das mindestens ein Sohn jeder Generation die Queste unternimmt. Zumeist sind jedoch starke religiöse Überzeugungen oder von der Herrin des Sees gesandte Visionen, die Ritter veranlassen, ihr bisheriges weltliches Leben aufzugeben und sich auf diese spirituelle Reise zu machen. Traditionell übergeben Ritter des Königs, die sich auf die heilige Queste begeben, ihre Besitztümer in die Hände eines vertrauenswürdigen Verwalters.

Questritter tauschen ihre Lanze gegen die Waffen der Queste, große, beidhändig geführte Schwerter, und begeben auf die Gralssuche. Sie erschlagen gefährliche Monster wie Drachen, Lindwürmer, Manticoren, Chimären etc. Zudem ziehen sie in jede sich bietende Schlacht und lehnen keine Herausforderung ab. Die Fleur de Lys als Zeichen der Queste wird in das Familienwappen aufgenommen oder gar komplett gegen einen Schild mit dem Liliensymbol getauscht. Die Fleur des Lys wird zudem oft auf Schilden und Rüstungen angebracht.

Nur wenn sich in Questritter in allen im gestellten Prüfungen als würdig erwiesen und seinen starken Glauben unter Beweis gestellt hat wird er Morgiana le Fay, der Feenzauberin von Bretonia, zum Gral geführt. Diese Ehre wird jedoch nur den wenigsten Questrittern zu teil.

Nun warten die beiden letzten und schwersten Prüfungen auf den Ritter.

Zuerst fordert der Grüne Ritter, Champion der Herrin des Sees, den Ritter zu einem Duell auf Leben und Tod heraus, welches solange fortgeführt wird, bis der unsterbliche Grüne Ritter seinen menschlichen Gegner als ebenbürtig erachtet. Jene werden nun von der Herrin des Sees einer allerletzten Prüfung unterzogen. Sie fordert den Questritter auf, aus dem Gral zu trinken, was den sicheren Tod nach sich zieht. Lehnt der Questritter allerdings diese Aufforderung ab, hat er endgültig bewiesen, daß seine Reinheit und Ehre außer Frage stehen. Nach diesem letztem Test wird der Ritter noch einmal  von der Herrin des Sees mit einem Lächeln „gebeten“, vom Gral zu trinken, woraufhin er zu einem Gralsritter erhoben wird.

Gralsritter sind nach dem Trunk vom Geist der Herrin des Sees erfüllt. wesentlich langlebiger als andere Menschen und verfügen nun über außergewöhnliche Stärke, Fähigkeiten und Widerstandskraft.

Einige wenige Gralsritter kehren in ihre Ländereien oder Herzogtümer zurück, um dort ihren angestammten Platz in der weltlichen Hierarchie wieder einzunehmen. Sogar einige der Könige Bretonias zählen zum erlauchten Kreis der Gralsritter. Die meisten Gralsritter jedoch übernehmen die Aufgabe, die Weihestätten ihrer Herrin zu schützen. Sie werden zu Eremitenrittern, die heilige Teiche, Haine oder abgelegene Gralskapellen bewachen und verteidigen.

Jeder der versucht, die Heiligtümer der Herrin des Sees zu entweihen, bezahlt dafür mit dem Tode. Kaum jemand kann gegen einen Gralsritter im Kampf bestehen, da jeder von ihnen die Verkörperung des Zornes der Herrin des Sees selbst ist. Oft reicht ihre bloße Ausstrahlung, um Anhänger des Chaos oder Untote in die Flucht zu schlagen.

Gralsritter werden im ganzen Land hoch geachtet und auch gefürchtet. Wenn sie durch das Land reisen, folgen ihnen oft die Horden fanatischer Gralspilger. Diese bestehen aus dem gemeinen Volk und sind daher nicht in der Lage, sich auf die heilige Queste zu begeben. Durch die Nähe zu Gralsrittern oder oft auch das tragen von Reliquien bereits verstorbener Gralsritter versuchen diese Fanatiker, am Glanz und der spirituellen Kraft der Gralsritter und sowie der Herrin vom See teilzuhaben. Durch ihre religiösen Wahnvorstellungen sind sie unberechenbar und unerschütterlich, was sie nur schwer durch die Edlen lenken, sie jedoch auch oft zu gefährlichen Gegnern im Kampfe werden läßt.

 

 

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