Grünhäute für die Minen

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Von Schwarzorks und Hobgoblins

 

Trotz der Größe ihres ausgedehnten Reiches ist die Zahl der Chaoszwerge verhältnismäßig gering. Die unzähligen Sklaven, die sich im Turm von Zharr-Naggrund und in der Ebene von Zharr zu Tode plagen, übersteigen ihre Anzahl um ein Vielfaches. Unter schwierigsten Bedingungen gehen viele der Sklaven nach kurzer Zeit zugrunde.

Die Chaoszwerge führen daher hauptsächlich Krieg, um die Unmengen von Sklaven zu beschaffen, die sie für den Betrieb ihrer Stadt, Industrie und Bergwerke benötigen. Kleine und manchmal große Armeen aus Chaoszwergen reisen Hunderte von Meilen, um Ork- und Goblinfestungen zu überfallen. Nachdem sie einen Stamm unterworfen haben, nehmen sie möglichst viele Sklaven, ketten diese aneinander und schleppen sie vor ihre Meister nach Zharr-Naggrund. Alle, die nicht zu Sklaven taugen, werden ohne Pardon niedergemacht. Entweder opfern die Chaoszwerge die erbeuteten Sklaven zu Ehren des bösen Gottes Hashut, oder sie stecken sie in die Bergwerke, wo die Unglücklichen bald an Erschöpfung sterben.

Je mehr Gefangene eine Expedition eingebracht hat, desto erfolgreicher wird sie angesehen. Alle Eroberungen wurden bisher mit dem Ziel unternommen, weitere Sklaven zu erlangen. Die Chaoszwerge sind nicht daran interessiert, ihr Reich zu erweitern, enthalten doch das Trauergebirge und die Ebene von Zharr alles in Hülle und Fülle, dessen sie benötigen. Jedoch plant das Konklave der Chaoszwergenzauberer schon seit langem die vollständige Eroberung der bekannten Welt, so daß sich die Ziele ihrer Kriege bald auch verändern mögen.

Manchmal stoßen die Sklavenjäger bis in die östlichen Ausläufer des Weltrandgebirges oder gar in die Hochländer des Nordens vor und greifen die ansässigen Reiterstämme an, die jedoch häufig die Flucht ergreifen anstatt zu kämpfen. Zumal sind die Entfernungen nach Norden oder Osten sehr groß. Der weiteste bekannte Vorstoß gen Westen führte eine Chaoszwergenarmee bis in die fruchtbaren Täler von Farside, einer Provinz Kislevs an den östlichen Ausläufern des Weltrandgebirges

Kleinere Expeditionskorps sind in die Gebiete rund um den Todespaß eingedrungen, wo sie auf die vielen Stämme der Goblins trafen angetroffen haben, die im westlichen Teil der Dunklen Länder leben. Die Chaoszwerge handeln Sklaven mit diesen Goblinstämmen und nutzen diese Grünhäute als Mittelsmänner, anstatt weiter in die Alte Welt vorzustoßen. Die Goblinstämme gehen nur zu gerne auf diesen Handel ein, führen sie doch selber gerne Angriffe in den Westen durch und bleiben jedoch so von den Armeen der Chaoszwerge verschont. Auf diese Art und Weise wurden bereits viele Zwerge und Menschen aus der Alten Welt zuerst durch die Goblins gefangen genommen und dann an die Chaoszwerge verkauft, nur um ihre verbleibenden Tage in den Gruben von Zharr oder auf den brennenden Altars des Hashut zu beenden.

Schwarzorks

Vor vielen Jahren versuchten die Chaoszwergenzauberer, eine neue Orkrasse zu züchten, die in Lage war, als Sklaven in den lebensfeindlichsten Teilen ihres Reichs zu arbeiten. Sie verfügten zwar bereits über Abertausende Ork- und Goblinsklaven, aber die Chaoszwerge empfanden sie widerspenstig und ineffektiv, kämpfen sie doch häufig untereinander. Mit teuflischer Magie und sorgfältiger Selektion erschufen die Chaoszwergenzauberer so einen neuen Typus Ork: Stärker als ein gewöhnliches Ork, aber loyaler und nicht zur Streiterei tendierend. So entstand die Rasse der Schwarzorks.

Das Experiment funktionierte anfangs gut, aber schon bald bemerkten die Chaoszwerge, daß, obgleich ihre Kreationen viel widerstandsfähiger waren, sie auch viel zu eigenständig waren, um gute Sklaven abzugeben. Gewöhnliches Orks und Goblins sind viel zu gespalten durch ihre ständigen Streitereien und finden so keine Zeit, sich gegen ihre Herren aufzulehnen.

Die Schwarzorks hingegen waren zu wohlorganisiert und begannen häufig Aufstände, in die sie auch andere Orks und die Goblins in den bewaffneten Aufruhr führten. Nach einigen Beinahe-Katastrophen, bei denen von Schwarzorks angeführte Armeen Teile Zharr-Naggrunds verwüsteten, entschieden die Chaoszwerge, die Schwarzorks für immer aus der Stadt zu verbannen.

Viele Schwarzorks entkamen in die Trauerberge, wo ihre Nachkommen bis zum heutigen Tage leben. Andere wiederum nahmen die lange Reise gen Westen auf sich und erreichten schließlich die Alte Welt, wo sie die Herrschaft über viele dort hausende Ork- und Goblinstämme übernahmen.

Die Chaoszwerge vernichteten viele der Schwarzorks. Einige Stämme gewährt man jedoch, frei durch die Berge zu streifen, damit diese bei Bedarf in den eigenen Truppen kämpfen können.

 

Hobgoblins

Auf dem Höhepunkt des größten und wildesten Aufstands der Schwarzorks wurden die Chaoszwerge fast überwunden. Die zahlenmäßig enorm überlegenen Sklaven kämpften sich aufwärts durch alle Ebenen ihrer Stadt gefahren und konnten sich schließlich sogar dem Tempel des Hashut näheren. In letzter Minute wurde die Stadt jedoch durch den Verrat der Hobgoblins gesichert, welche zwar zusammen mit dem Schwarzorks rebelliert hatten, jedoch die Seiten wechselten, wodurch sich das Blatt gegen die aufrührerischen Orks wendete. Durch diesen Seitenwechsel and das Paktieren mit den Chaoszwergen zogen sich die Hobgoblins die Feindschaft alle Grünhäute zu, die ihnen seit diesem Tag zutiefst mißtrauen.

Die Hobgoblins genießen jedoch die Gunst der Chaoszwerge und kümmern sich wenig darum, was die anderen Grünhäute über sie denken. Seitdem müssen die Hobgoblins nicht mehr in den Minen schuften oder als Opfer für Hashut herhalten. Sie dienen den Chaoszwergen nun vielmehr als Aufseher für die Sklaven und können ihre Boshaftigkeit an ihren Verwandten auslassen. Hobgoblins sind eine heimtückische und böse Rasse, die auch in Diensten der Chaoszwerge so verlogen und feige geblieben sind wie zu der Zeit, als sie zuerst für die Schwarzorks kämpften, dann aber überliefen. Andere Grünhäute verachten sie und würden sie zweifellos auf der Stelle töten, ständen sie nicht unter dem Schutz der Chaoszwerge

Das Aussehen der Hobgoblins ist unverwechselbar. Sie ähneln Goblins, aber größer, wenn auch nirgends so kräftig wie Orks. In der Tat ist ihr gesamtes Aussehen schmächtig und hinterhältig, mit schmalen Augen und spöttischen Mündern voll spitzer Zähne. Sie reiten oft auf großen Wölfen und tragen häufig Bögen, um den Feind aus sicherer Entfernung zu schießen. Die Chaoszwerge wissen genau, daß die Hobgoblins von allen anderen Grünhäuten verachtet werden und den Schutz der ihrer Herren benötigen, um zu überleben.

Von Zeit zu Zeit dienen die Hobgoblins auch als Krieger in den Armeen der Chaoszwerge, obwohl man ihnen nicht wirklich vertraut. Ihre Kampfkraft ist verhältnismäßig gering und sie sind leicht in die Flucht zu schlagen. Jedoch sind die Hobgoblins hervorragend als Beschußschirm und Kanonenfutter zum Schutze des wertvollen Blutes der Zharr-Dawi geeignet. In seltenen Fällen treibt man auch wilde Orks und Schwarzorks in die Schlacht und hetzt sie auf die stärksten Truppen des Gegners, um in diesen zu wüten.

Chaoszwerge und Hobgoblins leben so in einer Art Abhängigkeitsverhältnis, welches jedoch klar zu Gunsten der Chaoszwerge hin ausgeprägt ist. Die Hobgoblins halten als Sklavenaufseher die anderen Grünhäute einigermaßen unter Kontrolle und dienen als Wächter und „entbehrliche“ Truppen in den Armeen der Chaoszwerge, um deren oft geringe Anzahl zu erhöhen. Auf der anderen Seite genießen die Hobgoblins zahlreiche Privilegien gegenüber anderen Grünhäuten und Sklaven im Reich der Chaoszwerge und können auf deren Schutz vertrauen, ohne den sie zweifelsohne dem Untergang geweiht wären.

 

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