Die Nation im hohen Norden

-

Das Land Kislev

 

 

Das Land Kislev liegt im Nordosten des Imperiums gilt als das nördlichste Reich der „zivilisierten“ Nationen der Alte Welt. Der vollständige Name lautet „Konföderierte Staaten des Imperialen Kislev“, was den realen Status vieler recht unabhängiger Gruppen und Gebiete gut umschreibt.

Das Land Kislev

Kislev ist ein armes Land mit wenigen natürlichen Ressourcen. Das Land grenzt im Süden und Südwesten an das Imperium. Im Westen finden sich die Ufer der Krallensee, wo auch die einzige nennenswerte Straße des Reiches von Erengrad ins Imperium führt. Diese Straße ist jedoch recht unsicher und häufigen Überfällen durch Tiermenschen und Goblins ausgesetzt, so daß sie normalerweise nur von großen bewaffneten Truppen bereist wird. Die übrigen Wege im Land sind oft nur mit dem Schlitten oder per Boot auf dem Fluß zu befahren. Kleinere Feldwege führen jedoch den großen Städten zu den benachbarten Siedlungen und Gehöften.

Im Norden erstreckt sich Kislev bis an den Grenzen der Chaoswüste und Norscas, sowie über das Weltrandgebirge bis an die Trauerberge, aber faktisch ist die Nordgrenze Kislevs nicht genau bestimmt. Viele ziehen sie am Lynsk entlang, der vom Weltrandgebirge aus westwärts in die Krallensee fließt, während die Grenze zum Imperium am Urskoy ist. Einige Stämme der Kisleviten reisen weiter nach Norden, über den Lynsk hinweg in das Land der Trolle hinein, oder nach Osten durch den Nordpaß hindurch. Es ist ein kaltes unfruchtbares Land, und die meisten der hier lebenden Kisleviten sind Nomaden die ähnlich den Barbaren aus den Schattenlanden von einem Weidegrund zum nächsten ziehen.

Auch wenn es im Osten zwischen Weltrandgebirge und Trauerbergen eine Vielzahl von festen Siedlungen gab, sind diese Gebiete heute nur wenig bewohnt, oder von den nomadischen Dolgan beherrscht. Tzar Igor der Schreckliche zog in der Vergangenheit die Grenzen Kislevs, auch wenn er die proklamierten Gebiete nie beherrschte.

 

Weiter südlich wird Kislev wohnlicher, obwohl es das ganze Jahr über kalt bleibt. In diesen Gebieten können mehr Gehöfte bestehen. Deren Gebäude bestehen aus unbearbeiteten Steinen oder Holz, was ihnen eine hinterwäldlerische Erscheinung verleiht, die Menschen aus dem Imperium als rückständig und unzivilisiert betrachten würden. Aber gehauener Stein ist sehr selten.

Es gibt vier Städte in Kislev: Praag, Erengrad, Bolgosgrad und die Hauptstadt, die ebenfalls Kislev geheißen wird. Jede dieser Städte hat ihre eigene Geschichte und Persönlichkeit, und wenngleich sie alle von Kisleviten bewohnt sind, haben sie doch alle ihren eigenen Charakter. In den Städten finden auch die mächtigen Paläste und Tempel der Kisleviten mit ihren auffälligen, zwiebelförmigen Kuppeln und Türmen.

Das Klima in Kislev ist für Fremde nur schwer ertragen, und ein langer Gewöhnungsprozeß ist nötig. Einem langen kalten Winter folgt ein kurzer Frühling, ein ebenso kurzer wie heißer Sommer und darauf hin wieder ein feuchter, kalter Winter. Die Temperaturen reichen zwischen -30°C im Winter bis zu 30°C im Sommer. Aufgrund des langen Winters mit seiner bitteren Kälte sind viele Pässe Kislevs nur für wenige Wochen im Sommer offen. Eigentlich regnet oder schneit es fast fortlaufend in diesem nördlichsten Staat der Alten Welt.

Die zahlreichen Flüsse sind die Hauptverkehrswege und größte Ressource des Landes. Früher führten die Wasserstraßen auf den Flüssen auch nach Osten, doch durch die dauerhafte Bedrohung durch Hobgoblins oder Chaoszwerge sind diese Wege nun nicht mehr passierbar.

Im Osten finden sich in den goblinverseuchten Bergen viele wertvolle Mineralien, die jedoch nur ganz vereinzelt und oberflächennah abgebaut werden. Zum einen fehlt es an technischem Know How, zum anderen tun sich die ehemaligen Steppenbewohner sehr schwer damit, nach untertage zu gehen.

Die Pflanzen und Tierwelt ist zumindest im südlichen Teil der des Imperiums ähnlich, auch wenn in der Tundra des Nordens überwiegend felltragende Tiere und Rentiere ihre Heimat finden. Die gefährlichsten Tiere sind der Wolf und der Bär. Während der Bär als Inkarnation Ursuns nicht bejagt wird, muß man sich manchmal der Gefahr der Siedlungen durch die Wölfe erwehren.

„Nimm ihr Wort, nimm ihre Frauen, nimm ihre Pferde, ihr Waren und ihre Essen.
Aber laß ihnen ihr Land und ihr Geld!“

Händlerweisheit aus dem Westen der Alten Welt über den Handel mit Kisleviten

 

Geographie

Die Kisleviten unterteilen ihr Reich in acht Regionen, von denen sie jedoch bei weitem nicht alle beherrschen.

Die Tundra:
Die Tundra beginnt an der Chaoswüste beziehungsweise am vom Chaos durchdrungenen Teil Norscas. Sie besteht weitgehend aus Eis und Fels, und nur wenige Pflanzen und Tieren leben hier. Die Tundra stellt den nördlichen Teil des Landes der Trolle dar. In der Realität war dieses Gebiet jedoch niemals ein Teil von Kislev, da Trolle und auch unzählige Horden des Chaos dieses nördliche Gebiet durchstreifen, das durch das Weltrandgebirge in zwei Hälften geteilt wird.

Das Goromadny:
Der nördliche Teil des Weltrandgebirges, im kislevitischen Goromadny genannt, ist seit Jahrhunderten in der Hand der Goblins, und menschliche Siedlungen der Kisleviten wurden schon lange aufgegeben. Von früheren Zwergensiedlungen sprechen heute nur noch Legenden und Mythen, welche jedoch magische Anziehungskraft auf Abenteurer und Schatzsucher ausüben.

Die Taiga:
Das dichte Waldgebiet der Taiga ist weitgehend von Anhängern des Chaos beherrscht und zählt noch zum Land der Trolle. Die Taiga ist überwiegend von Tiermenschen, Mutanten sowie Jägern und Fallenstellern bewohnt, die hier auf die Jagd gehen. Die Taiga ist zudem der ständige Schauplatz des Kampfes zwischen Hexenjägern, Abenteurern und Söldnern auf der einen und Chaoskriegern und Kultisten auf der anderen Seite. Durch das Goromadny ist die Taiga ebenfalls in einen westlichen und östlichen Teil getrennt.

Das Translynsk:
Das Gebiet nördlich des Lynsk besteht aus gemischtem Wald. Die größte Stadt hier ist Erengrad, an der Mündung des Lynsk an der Küste der Krallensee gelegen. Viele kleine Siedlungen und Kolonien stehen hier, viele wurden jedoch durch den Sturm des Chaos vernichtet und werden nur langsam wieder aufgebaut. Diesem Gebiet verdanken jedoch die  Städte einen Großteils ihres Reichtums und ihrer Sicherheit. Viele Fallensteller sind hier auf der Jagd nach wertvollen Pelzen. Den ständigen Patrouillien entgeht nicht die geringste Bewegung eines möglichen Feindes. Im Translynskgebiet liegt auch der Belyevorota-Paß, die einzige, zumindest im Sommer halbwegs sichere Verbindung in den Osten des Reiches.

Der Große Wald:
Die gesamte Grenze zwischen den großen Städten Kislevs und dem Imperiums ist von dem Großen Wald umgeben. Nur wenige Kisleviten wohnen in diesem Gebiet, noch weniger als in Translynsk, da hier überwiegend Grünhäute, Tiermenschen und Untote ihr Unwesen treiben. Abenteurer der Zwerge, Elfen und manchmal auch der Menschen trauen sich jedoch oft in dieses Gebiet, jedoch nur großen stark bewaffneten Gruppen. Sie benutzen dann zumeist einen der großen Flüsse Lynsk, Urskoy, Eisenfluß oder den Oberen Talabec, der die Grenze zum Imperium darstellt.

Das Dobryrion:
Das Dobryrion ist das Kernland Kislevs und schon lange bewohnt und kultiviert. Die großen Städte Kislev, Praag und Bolgasgrad finden sich hier ebenso wie ausgedehnte Weiden für die Viehzucht und Ackerflächen. Der Großteil der Kisleviten lebt in dieser Region, und auch wenn sie die Bezeichnung Straßen oft nicht verdienen, so verbinden doch befestigte Wege die großen Orte, vorbei an unzähligen Siedlungen.

Die Foothills:
In diesem rauhen und bewaldeten Teil des Weltrandgebirges innerhalb von Kislevs Grenzen gibt es nur wenige Siedlungen, meist Minen. Auch wenn die Tzaren dieses Gebiet gerne als festen Bestandteil des Reiches sehen, so sind sie jedoch in der Realität die Grünhäute Herren dieses Gebiets.

Die Wheatland Colonies und die Steppen
Lediglich durch den Belyevorota-Paß im Sommer zu erreichen, sind hier, östlich des Weltrandgebirges, die Dolgan zuhause, die auch den östlichen Teil der Taiga verteidigen. In dem gesamten Gebiet gibt es lediglich eine Stadt, Chernozavtra, die direkt am Grenzfluß Zapadryeka liegt, der das Reich Kislev von seinen Feinden im Osten abschirmt. Die Stadt ist jedoch nahezu unbewohnt, und wird lediglich als Grenzfeste gegen die Feinde der Hobgoblins, Chaoszwerge und andere Grünhäute genutzt. Siedlungen anderer Völker der Kisleviten in diesem Gebiet wurden schon vor Jahrhunderten aufgegeben.

 

Die Geschichte des Landes

In der Geschichte des Landes, das heute als Kislev bekannt, waren zuerst die Ungol das führende Volk. Sie unterdrückten das Volk der Ropsmenn bekannt war und lebten in guter Nachbarschaft des Stammes der Teutogen im heutigen Imperium, deren Territorium an ihr Land grenzte. Später kämpften sie gegen die Stämme der Norse, die von Sigmar aus dem späteren Imperium vertrieben worden waren. Die Ungolen drängten die Nordmänner weiter nach Norden zurück in die als heute als Norsca bekannte Region. Gemeinsam mit Sigmar kämpften die Ungolen die Orks und Goblins im Weltrandgebirge, und sie nahmen auch an der berühmten Schlacht am Nachtfeuerpass auf Seiten Sigmars teil.

Die Gospodari, die jenseits des Weltrandgebirges im Osten lebten, wurden jedoch die durch die Ausbreitung des Chaos und der Grünhäute nach Westen gedrängt. Sie überquerten unter Führung ihrer legendären Khankönigin Miska den Höhenpaß und drangen so ca. 1500 Imperialer Kalender in Kislev ein. Das bedeutete das Ende der Dominanz der Ungolen in Kislev, die Ungolen wurden Stück für Stück weiter zurückgedrängt und ihre Siedlungen überrannt.

Die Ungolen drängten daraufhin nord- und westwärts in das Siedlungsgebiet der ohnehin schwächeren Ropsmenn. Unter dem Ungol-Kriegsherrn Hethis Chaq zerschlugen sie eine Armee Weirans, des Königs der Ropsmenn auf den Klippen hoch über der Krallensee. Das Volk der Ropsmenn wurde in alle Winde zerstreut, ehe es sich in den folgenden Jahrhunderten wieder sammelte, und erneut eine dominante Position unter den Völkern Kislevs einnahm, die zeitweilig sogar mächtiger war als die der Gospodari und diese effektiv beherrschten.

Während die Ungolen sich das Land der Ropsmenn nahmen, erlitten sie ihrerseits weiterhin Niederlage auf Niederlage gegen die Gospodari. Norvard war die größte Stadt der Ungolen, ehe sie von den Gospodari erobert und in Erengrad umbenannt wurde. Damit waren die Ungolen effektiv von den Gospodari besiegt und unterworfen, die Kislev künftig beherrschten.

Die Gospodari hatten jedoch niemals eine einheitliche Kultur, jeder Clan war um seinen Anführer herum aufgebaut, und nur ein großer Anführer konnte mehrere Clans im Kriegsfall um sich scharen. Aus den Steppen kommend, mußten die Gospodari nun mit der Situation eines neuen Landes fertig werden, und im bewaldeten Westen ohne große weite Ebenen für ihre eigentlich nomadische Kultur große Anpassungen über sich ergehen lassen.

Einige Jahre sahen sie sich als Opfer einer unfreiwilligen Partnerschaft unter der Regentschaft der kislevitischen Norse, den Ropsmenn. Der wichtigste Führer der Ropsmenn war Igor der Schreckliche, Prinz von Erengrad, der als erster aller Kisleviten ganz Kislev vereinte und die Grenzen des Reiches festlegte. Jedoch nach kurzer Zeit konnten die Gospodari ihre Herrschaft über ganz Kislev wieder erlangen. Seitdem beherrschen die gospodarischen Tzaren über das Land.

Von den Gospodari werden viele Anstrengungen unternommen, Kislev zu einem Volk werden zu lassen und die Stammesgrenzen zu verwischen. Das äußere Zeichen dieser Einigung ist von den Gospodari erbaute neue Hauptstadt Kislev, als Hauptstadt aller Kisleviten, die seitdem Sitz des Tzaren bzw. der Tzarin ist.

Die aktuelle Herrscherin ist Tzarin Katarina, Tochter des Radij Bokha, des als „Roter Bokha“ berühmten Tzaren Boris Bokha. Dieser ritt auf einem gewaltigen Bären in die Schlacht, vielleicht einer Inkarnation Ursuns. Tzarin Katarina ist wie ihr Vater eine weise Herrscherin, die auch eine mächtige Zauberin ist, in der Tradition der Khanköniginnen der Gospodari.

Sie gebietet über die Macht des Eises und des Winters, die sie zum Schutze ihres Vaterlandes verwendet.

 

Zurück nach Kislev