Im Sattel geboren

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Das Volk der Kisleviten

 

 

Das Volk der Kisleviten ist nicht homogen und setzt sich aus vier Stämmen zusammen, den Gospodari, den Ungol, den Ropsmenn und den Dolgan.

Seit der Machtübernahme der Gospodari vor etwa 1000 Jahren jedoch wachsen die Bewohner Kislevs immer mehr zu einer Nation zusammen, und die Stammesgrenzen verwischen immer mehr. Eine Ausnahme bilden die hier die Dolgan, die sich immer mehr zum Problem entwickeln.

Gospodari

Die Gospodari bilden die herrschende Oberschicht Kislevs, denen die Aristokratie der Bojaren und die Tzaren und Tzarinnen entstammt. Jedoch finden sich die Angehörigen dieses ehemaligen Volkes in allen Bevölkerungsschichten wieder. Gospodari sind üblicherweise von großem Wuchs, ihr Haar ist meist dunkelbraun bis schwarz und sie besitzen wenig Bartwuchs.

Die meisten Reiter in den Reihen der Flügelulanen, von denen die Greifenulanen der elitären Greifenlegion die berühmtesten sind, bilden sich meist aus Angehörigen der Gospodari, aber auch viele andere Kisleviten dienen in diesen Kavallerieregimentern, Rota genannt, die das Rückgrat der kislevitischen Truppen darstellen.

Die berüchtigten kislevitischen Kossars - Kämpfer zu Fuß mit Bogen und Axt - entstanden ursprünglich aus einem Stamm der Ungol, der sich während der Invasion der Gospodari als erste auf die Seite des Siegers stellte, und als Söldner für die Gospodariaristokratie kämpfte. Später lehrten sie auch die Gospodari ihre einzigartige Kampfweise, so daß die Regimenter der Kossars mittlerweile aus Angehörigen beider Völker bestehen, was natürlich im Sinne der Tzaren ist.

Der in Kislev verbreitete Ursunkult ist traditionell vor allem die Religion der Gospodari, obwohl er zeitweilig gegenüber der Verehrung Ulrics und Taals an Popularität verloren hatte, jedoch durch Tzar Boris Bokha und seinen riesigen Bären Urskin wieder auflebte. Die Frauen verfügen zudem über magische Kräfte, besonders die des Tzarengeschlechts, vererbt von ihrer Ahnin, der Khankönigin Miska. Die kislevitische Eismagie ist eine besondere Begabung der Tzarinnen und andere Frauen gleichen Blutes, die deshalb von den Ungolen auch als Eishexen bezeichnet und nach wie vor gefürchtet werden.

 

Ungol

Die Ungol sind ein Volk von Reiternomaden aus der Östlichen Steppe, welche die Pufferzone zwischen dem Kaiserreich Cathay und der Chaoswüste bildet. Sie werden von der Großkaiserlichen Armee als Söldner angeheuert, um gegen die Chaosbarbaren und Hobgoblins jenseits der Großen Bastion zu kämpfen, da sie nicht ganz so barbarisch sind wie diese.

Jener wilde und kriegerische Volksstamm, der vor der Ankunft der Gospodari Kislev beherrschte, und immer noch in den nördlichen Steppen dieses rauhen Landes lebt, ist ebenfalls als Ungol bekannt. Ob es sich um die Angehörigen des gleichen Volkes handelt wird zwar vermutet, ist aber nicht belegt. Ihr Erscheinungsbild ähnelt dem der Gospodari stark, auch wenn sie meist etwas dunklere Hautfarbe und weit mehr Bartwuchs haben.

Obwohl durch die nach Westen drängenden Gospodari besiegt, existiert die Kultur der Ungol jedoch weiter. Die Stadt Praag beispielsweise hat eine große Ungolpopulation, und manche glauben, sie besäßen dort - ebenso wie im Grenzgebiet zum Land der Trolle - sogar mehr Macht als die Gospodari. Auch in Erengrad bestehen große Teile der Bevölkerung aus diesem Volk.

Aufgrund ihrer nomadischen Vergangenheit und der nie endenden Kämpfe mit den Chaosbarbaren des Nordens stammen die besten Bogenschützenreiter ebenfalls aus den Reihen der Ungolen. Diese Reiter sind die Meister der raschen Manöver und kennen das Gelände hervorragend. Die Kossars, die berühmtesten Infanterietruppen Kislevs, ebenfalls aus dem Volk der Ungolen hervorgegangen. Sie waren einst ein Stamm der Ungolen und stellten sich auf die Seite der Sieger, als sie als erste als Söldner an der Seite der Gospodari gegen ihr eigenes Volk kämpften. Inzwischen gehören den Kossars sowohl Ungolen als auch Gospodaren an, um das Band zwischen den beiden Volksgruppen enger zu knüpfen

In der Armee Kislevs sind Angehörige der Ungol zahlenmäßig dominant, und sie stellen einen Großteil der Reiterei und der Kundschafter. Sind sie in allen gesellschaftlichen Klassen außer der Aristokratie vorhanden, nehmen jedoch in keiner hohe Ränge ein, auch bei den Truppen sind sie nur selten als Hauptleute zu finden.

Als Vermittler zwischen den anderen Völkern und den Nomaden der Dolgan gelten sie jedoch als wahre Meister der Diplomatie. Genau wie die Gospodari, wurden sie früher von einem Khan geführt, und viele der Ungol behaupten noch heute, das dies von den eher vereinzelten Stämmen der Gospodari von den Ungol übernommen wurde, spätestens als ihre Anführer sich mit dem Volk der Gospodari vereinten.

Die Ungol gelten als wenig gläubig, auch wenn einige den großen Religionen Ulric, Rhya und Taals folgen. Vieler ihrer Angehörigen, insbesondere jene der nördlichen Steppe, die mit den wilden Barbaren der Kurgan erschreckend nahe verwandt sind, fürchten die amtierende Tzarin Katarina die Große, da sie in ihr eine Reinkarnation der kriegerischen „Eishexe“ Miska aus ihren Legenden sehen, die einst ihr Volk besiegte.

 

Ropsmenn

Die kislevitischen Norse, auch bekannt als Ropsmenn, sind die Nachfahren der Norsca, die an der Küste der Krallensee wohnten. Sie lebten bereits zu Zeiten Sigmars gemeinsam mit den Ungolen im heutigen Kislev, wobei sie damals der schwächere Stamm waren.

Die Ropsmenn sehen oft auf die anderen Völker des Reiches herab und erachten lediglich die Norse aus Norsca als gleichwertig. Gleichzeitig tolerieren sie Trunkenheit, und viele andere eher negative Eigenschaften viel mehr als andere Völker des Reiches. Sie sind grundsätzlich größer und breitschultriger als die Gospodari oder Ungol, und tragen ihr blondes oder rotes Haar und Bart meist lang.

Nach der Niederlage der Ungol konnten die Ropsmenn für eine gewisse Zeit das ganze Land und die anderen Völker beherrschen. Der Ropsmenn-Anführer Igor der Schreckliche, Prinz von Erengrad, gilt als der erste Reichseiner Kislev. Auf Dauer jedoch mußten die Ropsmenn ihre Herrschaft an die Gospodari abtreten. Noch heute sind viele Adlige geringen Grades und besonders Hauptleute in den Truppen Angehörige dieses Volkes, und die Ropsmenn stellen einige der bestgerüsteten Eliteeinheiten des Landes auf.

 

Dolgan

Die Dolgan sind ein Stamm von Chaosbarbaren, die zum Volk der Kurgan gehören. Andere Zweige dieses Volkes leben im unwirtschaftlichen östlichsten Teil des Reiches Kislev als Teil ihrer Nation.

Zu Beginn des kislevitischen Reiches traten grade die jüngeren Dolgan oft als Söldner oder Krieger in die Reihen des kislevitischen Heers. Manchmal traten sie in kleinsten Gruppen als Händler auf. In den letzten Jahrhunderten haben die Dolgan und der Rest von Kislev jedoch wenig Kontakt zueinander. Meist treten die Ungolreiter als Vermittler auf, da sie den starken Dialekt der Dolgan am ehesten verstehen.

Während ihrer periodischen, von den Kisleviten als „Frühjahrszug“ bezeichneten Raubzügen plündern, morden und brennen sich die Dolgan regelmäßig durch Kislev, wobei die mitleidlosen Chaosbarbarenreiter neben Nahrung und Gold vor allem an Gefangenen interessiert sind.

Das Verhältnis zu den Dolgan ist daher sehr zwiespältig. Auf der einen Seite sind sie Feinde, wie ihre Verwandten, die Kurgan aus der Chaoswüste, und andere Anhänger des Chaos.

Zeitgleich sind sie jedoch auch eine Art östliche Bastion gegen die Horden der Hobgoblins und Chaoszwerge, die diese von den Reichsgrenzen Kislevs fernhalten. Nicht immer sind die Besuche der Dolgan in den zivilisierten Ebenen Kislevs von Raub und Plünderungen geprägt, auch wenn dies in den letzten Jahrhunderten, seit der Vereinigung aller Dolgan unter Darok Hookhorn zunehmend der Fall ist.

Die Pferde der Dolgan sind klein und stämmig, und oft auch nur Ponys, und selbst sie haben Probleme damit, auf der Hochebene von Tzorn Uzkul, und in den kargen Hügeln mit ihren spärlichen Wasserstellen, die auf dem Weg zu den Weidegründen des Stammes durchquert werden müssen, Nahrung zu finden.

Die Dolgan züchten auch zahlreiche Hunderassen, die sie neben ihren Ponys sogar reiten. Allerdings besitzt jeder noch so arme Dolgan ein Pony, da Reisende oder generell Menschen zu Fuß herablassend behandelt werden. Die Anführer und Kriegerelite des Stammes reitet jedoch auf prächtigen Pferden und schützt nicht nur das Volk und führt Angriffe durch, sonder jagt auch Bisons. Die Dolgankrieger sind meist größer als die restlichen Bewohner von Kislev, meist bis zu 2 m und gelten als laut und arrogant.

Wie alle Chaosbarbaren sind auch die Dolgan gnadenlose Kämpfer, die gegen sich selbst ebenso hart sind wie gegen die „verweichlichten“ Menschen des Südens. Wenn sie sich dann im Herbst wieder auf den Rückweg in ihre Weidegründe machen, schleppen sie lange Kolonnen von Gefangenen an schweren Ketten hinter sich her, wobei die brutalen Peitschen der Sklaventreiber ausnahmslos alle treffen: Männer, Frauen und Kinder. Das Tempo, in dem sie ihre lebende Beute nach Osten führen, ist für die Reiter langsam, für die Gefangenen dagegen zermürbend.

Viele ihrer Sklaven überleben die Strapazen nicht und werden mitgeschleift, bis einer der Reiter absitzt, um die Ketten zu lösen. Ebenso bleiben auch regelmäßig verwundete Stammesmitglieder zurück, die ihren Verletzungen erliegen. Letzteres passiert häufig durch Kämpfe untereinander, da die Dolgan überaus stolze und aufbrausende Krieger sind, und oft schon bei der geringsten Beleidigung durch einen Stammesbruder zur Waffe greifen.

 

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