Legendäre Söldner - Rugluds Rüstige Schütz´n
„In dem Gedränge der Körper konnte er einen großen Schatten ausmachen, der nach vorne drängte. Die Tiermenschen und Mutanten wichen vor der Gestalt zurück und blickten zu Boden, als diese sie passierte. Dieser neue Gegner trug einen schweren Fellmantel über seiner absolut schwarzen, verzierten Rüstung. In seinen gepanzerten Händen trug er zwei gezackte Krummschwerter. Ruglud starrte mit großen Augen auf die fein gearbeitete Rüstung des Kriegers. “Der da is’ meina!”
Ruglud Knochenbeissa war einst ein mächtiger Ork Waaaghboss, der den Schielaugenstamm zu unzähligen Siegen führte. Seine aus den lokalen Stämmen vereinte Armee tobte durch das Graue Gebirge und das Weltrandgebirge. Er führte viele erfolgreiche Raubzüge gegen Zwergenfesten und imperiale Städte. Natürlich ließ er auch diverse Goblinstämme nicht aus, die sich geweigert hatten, sich ihm zu unterwerfen. Ruglud erlitt jedoch weit, weit im Osten der Alten Welt eine schwere Niederlage und diese Niederlage kostete ihn seine Position als Waaaghboss der Schielaugen. Sein Stamm geriet in eine listige und gut vorbereitete Falle der Chaoszwerge und wurde durch den konzentrierten Raketenbeschuss der Chaoszwerge zu Hunderten abgeschlachtet.
Die Orks lehnten es ab den Tunnel zu betreten, aus Furcht vor den “Bösen Geistern” die in der Festung hausten. Ruglud stieß die Orks grob zur Seite, um ihnen zu zeigen, das er keine Angst habe. Bei sich dachte er, daß es dort drinnen einiges zu holen geben müßte. Ruglud packte Made am Kragen und schob ihn als ersten durch den niedrigen Tunnel. Sie erreichten eine Szenerie der Zerstörung, die Reste eines titanischen Kampfes, der in den Tunneln und Hallen einer wohl ehemaligen Zwergenwehrstadt stattgefunden hatte. Unzählige Zwergenkörper lagen auf dem Boden verstreut herum und auf den ersten Blick sah es so aus, als ob Zwerg gegen Zwerg gekämpft hätte. Als er sich das Ganze näher ansah, entdeckte er, daß eine Seite der Toten die Chaoszwerge waren, die ihm die große Niederlage beigebracht hatten. Blutige Rüstungen und Waffen lagen auf dem steinigen Boden verstreut herum. Als Rugluds Füße gegen eine Armbrust der Zwerge stießen, hob er diese mit einer seiner mächtigen Pranken auf. Sein Blick klebte an der Waffe, als ein beträchtliches Stück Mauerwerk auf seinen dicken Kopf knallte und ihn kurzfristig mit Inspiration segnete. Der unerwartete Gedanke erfüllte den listigen Verstand des Orks: “Wennste se nich besiegen kannst, mußte sie mit ihren eigenen Waffen schlagän!” Er begann damit die Rüstung eines Zwergs abzustreifen und band sie in einem zufälligen Muster an seinem großen Körper fest. Seine Orks wichen vor ihm zurück als er umständlich aus dem Loch krabbelte. Mit einem fremden, entschlossenen Blick grollte er seinen Orks zu: “So, nu seht euch an watt da passiert is.” Und so entstanden Rugluds Rüstige Schütz’n, die einzige Orkbande, die eine Kombination von schwerer Rüstung und Armbrüsten einsetzt. Über die Jahre hinweg hat sich die Bande mit einem Haufen zusammengewürfelter Rüstungen, die sie von unzähligen besiegten Kriegern gemopst haben, und den von ihnen so geschätzten Armbrüsten und Bolzen selbst ausgerüstet. Ruglud Knochenbeissa wurde nun ein mächtiger und reicher Söldner. Begleitet von ihrem Maskottchen, dem Goblin Made, der ihre Standarte trägt, bietet er in der gesamten bekannten Welt seine Dienste an, von den gefahrvollen Düsterlanden im Süden, über das Reich der Grenzgrafen und über die Berge hinweg, bis in das Imperium hinein. Ruchlos wie er ist, gilt seine Loyalität nur ihm selbst und er ist dafür bekannt, während einer Schlacht die Seiten zu wechseln. Das kommt meist dann vor, wenn die anderen besser bezahlen oder, was noch viel wichtiger ist, es eine bessere Gelegenheit zum Plündern und Rauben bieten. Im Zweifelsfalle gibt der Söldnerboss einem potentiellen Auftraggeber auch schon mal den entscheidenden Tipp, wen man denn überfallen könnte. Die erstrebenswerteste Beute für Ruglud und seine Orks sind immer die Rüstungen der von ihren Armbrustbolzen getöteten Gegner.
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