Monte Castello

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Die massive Festung

 

Monte Castello ist eine mächtige Festung, die am südöstlichen Ende Tileas, am Südhang des Apuccinigebirges die Bucht der Wracks am Eingang zur Lagune der Tränen und die Grenze zu den Grenzgrafschaften sichert. Die Festung wurde auf den Ruinen einer der östlichsten Zitadellen der Elfen aus der Zeit des Kriegs des Bartes errichtet, und ist ungeheuer massiv. Seit ihrer Errichtung unter dem Kommando des Söldnergenerals Ferrante des Heißblütigen wurde Monte Castello unzählige Male erweitert, um- und ausgebaut. Obwohl die Festung oft belagert wurde, ist sie noch nie gefallen. Das Castello wird traditionell von Truppen aus ganz Tilea bemannt, die von allen Stadtstaaten Tileas bezahlt werden, da alle Städte von der Sicherheite profitieren, die das Castello der ganzen Region einbringen. Nur die besten Söldner und die fähigsten Hauptleute und Söldnergeneräle werden zur Verteidung dieser Festung angeworben.

Das Castello wurde etliche Male belagert und ist nie gefallen. Die berühmteste Belagerung erlebte Monte Castello im imperialen Jahr 2401, als nur 500 tileatische Söldner gegen 10.000 Orks und Goblins unter Unguth dem Boshaften standhielten. Die Garnison des Castellos wehrte endlose Sturmangriffe ab und überdauerte lange Wochen erbitterter Belagerungskriegsführung. Tag für Tag schrumpfte ihre Zahl weiter, wohingegen die Orkhorde ständig Zuwachs durch neueintreffende Stämme erhielt, die sich der mächtigen Orkarmee anschließen wollten.

Da der Landweg blockiert war, wurde das Castello über See versorgt, bis diese Route hinterhältig von den Kriegsschiffen eines unbekannten Feindes abgeschnitten wurde, der die Festung ein für allemal stürzen sehen wollte. Bis zum heutigen Tag weiß niemand mit Sicherheit zu sagen, wer die Versorgungsgaleeren angegriffen hat. Die Tileaner beschuldigen häufig die Korsaren Arabias oder die Piraten, doch es hält sich das hartnäckige Gerücht, daß die Schiffe von Ratten überrannt wurden, als Teil der bösartigen Pläne der Skaven.

Hungernd und verzweifelt hielt die Garnison aus, bis der Söldnerkommandant, der alte und entschlossene Galeazzo, bei der Abwehr eines weiteren Orkangriffs tödlich verwundet wurde. Eilig wurde er von den Zinnen in sein Quartier geschafft. Zu jener Zeit hielt sich gerade die bemerkenswerte und tapfere Tochter des Generals in der Festung auf, Mona Licca. Trotz ihrer Bemühungen, das Blut zu stoppen, erlag der alte Galeazzo seinen Wunden. Aus Furcht, dass die Garnison nun ihren Kampfeswillen verlieren würde, legte Mona Licca sich die Rüstung ihres Vaters an und gab sich als Galeazzo aus. Sie führte die Soldaten in den folgenden Tagen in drei weiteren erfolgreichen Verteidigungen. Nach dem dritten Angriff verlor Mona Licca ihren Helm, und die Soldaten erkannten ihre wallende Haarpracht. Sie verlangten zu wissen, was mit ihrem Anführer geschehen war. Als ihnen eröffnet wurde, dass er gefallen war, verloren sie allen Mut. Sie beschlossen, alles auf einen letzten verzweifelten Ausfall zu setzen, und das Castello aufzugeben, um zurück nach Tilea zu entkommen.

Mona Licca beschwor sie, sich nicht in ihren sicheren Tod zu stürzen und das Castello in Feindeshand fallen zu lassen. Doch keine Überredungskunst und nicht einmal das Vorsprechen enormer Belohnungen in Gold ließ sie ihren Entschluss ändern. Dann führte Mona Licca an, dass die Orks mit Sicherheit Tintoverdis Meisterwerk 'Die Fünf Jahreszeiten' schänden würden, das den Speisesaal im Offiziersquartier schmückte, wenn sie das Castello einnähmen. Laut einhelliger Meinung war dies das beste Fresko in ganz Tilea, wenn nicht der ganzen Welt. Sie flehte all jene an, hervorzutreten, die bereit waren, zu bleiben und diesen Kunstschatz bis zum Tode zu verteidigen, die anderen könnten gehen, wenn sie wollten.

Einer nach dem anderen traten die Söldner mit Tränen in den Augen vor und sprachen: "Eher sterbe ich, bevor ich Orks auf einem Tintoverdi herumschmieren lasse!" oder "Kein Ork soll jemals das Bild des Frühlings erblicken!" und ähnliche solche Dinge. Schließlich beschloss die ganze Kompanie, bis zum bitteren Ende zu bleiben. Die Belagerung dauerte noch weitere drei Monate, und das Castello hielt stand. An dem Tag, als das Castello schließlich von einer riesigen Armee aus Luccini befreit wurde, traf ein Goblinpfeil Mona Licca und brachte ihr den Tod.

Die Befreiungsarmee zerschlug und vertrieb die Orkhorde. Sie trafen nur noch fünfundzwanzig überlebende Pikenträger in der Festung an. Um die Mauern lagen die Körper der Orks und Goblins so dicht, dass der Burggraben damit aufgefüllt worden war und das Gewicht von Belagerungstürmen der Orks hatte tragen können! Die Verteidigung von Monte Castello gilt seither als das herausragende Beispiel für Heldenmut im Angesicht des sicheren Untergangs. Mona Liccas Bildniss von der Hand des Künstlers Cellibotti wird in Tilea als Vorlage zur Darstellung der Kriegsgöttin Myrmidias verwandt.

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