Remas

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Die rebellische Republik

 

Remas, auch "rebellische Republik von Remas" ist eine große Hafenstadt an der Westküste von Tilea, südlich von Miragliano und nördlich von Luccini gelegen. Der Fluß Remo - aus dem Apuccini Gebirge kommend - mündet hier in die fast kreisrunde Hafenbucht mit ihren uralten, von Hochelfen errichteten Kaianlagen, die eine große Galeerenflotte beherrbergt. Weiterhin sind die Einwohner auch sehr erfolgreiche Fischer, sowohl in der Binnenlagune der Hafenbucht als auch im offenen Meer. Die großen Fänge, von denen ein wesentlicher Teil eingesalzen und exportiert wird, wurden dem Segen Morrs zugeschrieben, dessen Priester die Verstorbenen nach Vollzug der Begräbnisriten im Meer versenkten, was wiederum die Fische mit der Aussicht auf eine kostenlose Mahlzeit anlockte. Während Remas traditionell mit Tobaro auf freundschaftlichem Fuß steht, befand die Republik sich mit Miragliano als Hauptkonkurrenten im Seehandel praktisch ständig im Kriegszustand, und lag auch mit Luccini oft in Fehde.

Remas ist eine große und altehrwürdige Küstenstadt. Der weite kreisförmige Hafen wurde von den Hochelfen für ihre Handelsschiffe gebaut, heißt es. Heute liegt hier die große und mächtige Flotte von Remas sicher vor Anker, obwohl die alten Anlagen verfallen sind und riesige Steinblöcke halbversunken im Meer liegen. Die schmale Einfahrt in den Hafen wird von einer mächtigen Brücke überspannt, die auf großen Steinpfeilern ruht. Diese Brücke trägt nicht nur die Straße, welche die beiden Hälften der Stadt miteinander verbindet, sondern auch das Gewicht vieler nobler Häuser und Paläste der Handelsherren auf beiden Seiten der Straße. Diese erheben sich in drei, vier oder fünf Stockwerken mit überhängenden Baikonen. An beiden Enden und in der Mitte der Brücke stehen Türme, die in schwerkraftverachtenden Winkeln zur Seite lehnen und von kolossalen Streben gestützt werden. Man ist schließlich in Tilea.

Der Rest von Remas ist großflächig angelegt und wird von einem weiten Mauerring umgeben. Die Stadt ist sehr bevölkerungsreich und für ihre starke Söldnerarmee bekannt, die größtenteils aus Pikenträgern besteht. Sie setzt sich aus den Truppen der zahlreichen Handelshäuser zusammen.

Im Jahre 1487 war die Stadt Ziel einer Flotte der Dunkelelfen, die die Gelegenheit ausnutzten, daß sich sämtliche Kriegsgaleren des Stadtstaates auf See befanden, und ein für die Jahreszeit untypischer Nebel herrschte. Die Schwarzen Korsaren zerstörten die Häuser auf der großen Brücke über die Hafeneinfahrt, und verschleppten viele Bürger als Sklaven und/oder Blutopfer. Durch den erbitterten Widerstand der Einwohner konnten die Tore an den beiden Enden der Brücke gehalten werden, bis sich der Feind ausgetobt hatte, so daß die dunkelelfischen Plünderer daran gehindert wurden, in die Stadt selbst einzufallen und mit ihrer Beute wieder befriedigt davon segelten. Dieser Angriff versetzte ganz Tilea in Zorn, und die Brücke wurde schließlich mit vereinten Kräften in altem Glanz wiederhergestellt. Bis zum heutigen Tage hegen die Bewohner einen tiefen Abscheu gegen die Naggarothi, und sie sind immer gerne bereit jedem, der sich gerade mit den Dunkelelfen im Krieg befindet, Söldner, Artillerie und Kriegsgaleeren zu Sonderpreisen zur Verfügung zu stellen.

Als der tyrannische Handelsfürst Omilo Mondo während einer Hungersnot Lebensmittel horten ließ, um sie zu Wucherpreisen zu verkaufen, kam es zu einer Revolution, und die Republik wurde ausgerufen. - Seit her regiert ein Republikanisches Konzil aus 50 reichen Händlern die Stadt, dem ein jährlich per Los aus ihrer Mitte gewähltes Triumvirat vorsteht! Während dieser Revolte wurde auch die Riccos Republikanische Garde gegründet.

Die legendäre Söldnertruppe, die als Riccos Republikanische Garde bekannt wurde, verließ die Stadt jedoch, nach dem das Republikanische Konzil ihren Hauptmann, den Rauhen Ricco, wegen Mißachtung der Bedürfnisse der Republik exekutieren und die Garde aus Kostengründen auflösen wollte. Später kehrte die Republikanische Garde allerdings nach Remas zurück, und stellte sich erneut in den Dienst des Konzils der Fünfzig.

In der bedeutenden Staat nahmen die Karrieren vieler heutzutage berühmter Söldner und andere Persönlichkeiten ihren Beginn: Rodrigo Delmonte zog hier her, um mit seinen überlebenden Gefolgsleuten nach der Zerstörung seines Landgutes durch El Cadavos marodierende Armee die unverzichtbare Ausrüstung als künftige Söldner - wie gebrauchte Uniformen, Helme und Piken - zu erwerben.

Er gründete in der Folge sein als Bruderschaft von Alcatani bekannt gewordenes Regiment. Auch Asarnil der Drachenprinz landete hier, nach dem er aus Ulthuan verbannt worden war, und begann seine Söldnerlaufbahn.

Der Exil-Fürst von Trantio, Orlando, stand in den Diensten des Stadtstaats, als er 1491 die Expedition Marco Colombos nach Lustria finanzierte, der ebenfalls aus Remas stammte. Dem berühmten "Konzil der Fünfzig" verweigerten die Bürger jedoch die Aufstellung eines starken, stehenden Heeres konsequent , ebenso, wie der Wiederaufbau der alten Zitadelle der Stadt verboten war, damit sie nie wieder einem Tyrannen wie Mondo dienen sollte. Die Republik hatte nämlich eine lange Tradition von Aufruhr und Aufständen, zu denen es immer dann kam, wenn die Gefahr drohte, daß einer der Triumvirs die alleinige Macht an sich riss, wenn die im Rat vertretenen reichen Familien der Handelsprinzen ihre Macht zu offen demonstrierten oder wenn das Konzil zu korrupt wurde und sich nur noch um seine eigenen Interessen kümmerte. So fand auch Curious Gaesar, der Entdecker der Riesen von Albion sein Ende, der hier Erster Bürger war, ehe man ihn mit dem Schlachtruf "Gesar ist tot - es lebe die Republik!" erdolchte, als er von seiner Albion-Fahrt in die Vaterstadt zurückkehrte.

 

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