Tobaro

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Das tragische Fürstentum

 

Tobaro ist die einzige große Stadt an der Westküste der Tileanischen See. Hier wird die schmale Küstenebene Tileas durch die Abasko Berge von der dürren Hochebene Estalias getrennt. Tobaro liegt direkt an der Küste. Die Küstenlinie ist hier stark zerklüftet, besonders im Süden, wo es zahlreiche felsige Inseln gibt. Auf diesen leben vogelähnliche Kreaturen namens Sirenen, welche so bezaubernd singen, dass sie unachtsame Seefahrer auf die Felsen und in ihr Verderben locken. Die meisten dieser Inseln sind von Menschen unbewohnt, mit Ausnahme von jenen, die entlegen genug sind, um Verstecke für Piraten zu bieten.

Die Stadt Tobaro ist auf den Ruinen eines alten Außenpostens der Hochelfen auf der sogenannten Akropolis der Stadt erbaut. Die Küstenlinie ist stark zerklüftete, wobei die Bucht Tobaros den einzigen sicheren Hafen bietet. Das Ufer wird von zahllosen Inseln und Inselchen sowie ungezählten Riffen gesäumt. In den steilen Felsen südlich der Stadt hausen sowohl Harpyien als auch Kreaturen, die als Sirenen bekannt sind, und durch ihren Gesang immer wieder Schiffe auf die Klippen locken. Von einigen abgelegenen Unterschlupfen von Piraten abgesehen sind die Inseln von Menschen unbewohnt.

Aufgrund bestimmter Ereignisse in seiner Geschichte wird die Stadt im Volksmund auch das "Tragische Fürstentum von Tobaro" genannt: In der sogenannten Nacht der Lebenden Toten, als 1681 Jahre nach Sigmars Geburt überall in der Alten Welt die Untoten umgingen, erhoben sich alle Verstorbenen in den Krypten der Stadt. Gewaltige Massen von Zombies und Skeletten richteten in den steilen Gassen Tobaros ein Blutbad an, ehe es den Menschen gelang, den Spuk zu beenden.

Es sollte jedoch noch schlimmer kommen, denn Tobaro wurde komplett von den Skaven überrannt. Diese waren aus den Katakomben hervorgebrochen, die den Felsen der Akropolis durchziehen, wogegen die massiven Mauern, hohen Türme und starken Verteidigungsanlagen keinen Schutz boten. Prinz Meldo Marcelli blieb nichts anderes übrig, als die Flucht zu ergreifen. Mit vielen seiner Söldner und vorallem seinen Schiffen entkam er nach Remas, wo er sein Vermögen einsetzte, um eine Söldnerarmee anzuwerben. Mit dieser und der Unterstützung von Elfenseefahrern gelang es ihm, Tobaro zurück zu erobern. Es dauerte lange, und kostete schwere Kämpfe, bis die letzten Rattenmenschen in der Stadt vernichtet waren. Heute sind die meisten Gänge unter der Akropolis und dem Fürstenpalast vermauert, und die übrigen werden streng patroulliert.

Tobaro ist immer ein Fürstentum geblieben, aber nur mit Mühe. Knapp drei Jahrhunderte nach der heldenhaften Rückeroberung der Stadt durch Meldo Marcelli brach seine Familie, die das Fürstentum auf die eine oder andere Art immer in ihren Händen behalten hatte, schließlich in zerstrittene Fraktionen auseinander. Mehrere berechtigte Kandidaten beanspruchten den Titel des Prinzen. Sie intrigierten geschäftig gegeneinander, als eine eine Prophezeiung bekannt wurde, daß der nächste Handelsfürst Tobaros einen grausigen Tod sterben würde, verging allen Möchtegern-Fürsten die Lust darauf, nach der Macht zu greifen. Sie einigten sich darauf, symbolisch ein Schwein zum "Prinzen" zu wählen, das dann auch tatsächlich mit Amtskette und prinzlicher Mütze dem Bürgerrat vorsaß. Die Bürger tauften das Tier schlitzohrig «Prinz Piggolo den I.», und es "regierte" nominell viel Jahre lang. - Erstaunlicher Weise war das die friedlichste Zeit in der Historie Tobaros. Nach seinem Tod war nur noch einer der Anwärter auf den Prinzenthron, der den Posten des Handelsfürsten ohne Widerstand übernahm.

Auf Grund der Lage seines Hafens war Tobaro ein wichtiger Stützpunkt der Ritter des Imperiums und Bretonias während der Kreuzzüge gegen Arabia. Berühmt geworden ist die Stadt außerdem als Ausgangsort der legendären Expedition Fernando Pirazzos nach Lustria, die ja bekanntlich zur Bildung der Verlorenen Legion führte.

 

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