Mit Stahl und Hufen - Alliierte des Herzogtums Parravon
Die stolzen Ritter Parravons kennen keine Furcht und können es mit jedem Gegner aufnehmen, so furchterregend oder zahlreich er auch sein mag. Tapfere Krieger im immerwährenden Ringen mit den Mächten des Bösen sind als Kampfgefährten immer willkommen. Neben der starken Gemeinschaft innerhalb Bretonias gibt es auch besondere Beziehungen zu den Menschenreichen and Zwergen anderer Regionen.
Der Stollentreiberklan der Zwerge Leonhardt van der Straeten, der jetzige Herzog von Parravon, begab sich in jungen Tagen auf die heilige Queste nach dem Gral und der Herrin vom See, wie es in seinem Geschlecht für die jungen Männer üblich ist, ob das sie sich würdig des Thrones von Parravon und der Unterstützung der Herrin vom See und der Feenzauberin erweisen mögen. Diese Queste führte Leonhard durch ganz Bretonia, die angrenzenden Gebirge und darüber hinaus. Eines Tages ruhte er auf einer Lichtung und bereitete sich ein erjagtes Wildbret zu, die erste richtige Mahlzeit seit einer Woche. Sein prächtiger Hengst Grandeur graste nicht weit entfernt. Aber irgendwas schien nicht zu stimmen. Auf Grandeur hatte begonnen, unruhig zu tänzeln und in den Wald zu horchen. Da, ein knackender Ast. Der Wind schien wohl günstig zu sein, konnte Leonhardt doch den leichten Gestank von Orks wahrnehmen, den sogar der Duft des Bratens nicht übertünchen konnte. Unauffällig zog er mit dem Fuß seinen Schild heran und wartete, die Hand am Knauf des umgürteten Schwertes Morgenglanz, welches er zu Beginn der Queste von seinem Vater erhalten hatte. Der Name der Waffe bezieht sich auf die einmalige Machart des Schwertes, dessen gezogene Klinge wie der aufgehende Morgen glänzt und scheint. Mit einem lauten Grunzen stürmten den auch bald Grünhäute von allen Seiten auf die Lichtung. Der erste Ork, der den Ritter wohl als leichte Beute zu sehen schien, streckte Leonhardt mit einem Streich nieder, und er stellte sich weiteren Angreifern. Aber die Übermacht schien gewaltig zu sein. Unerwartet kam jedoch Hilfe in Form von bärtigen Zwergen in leichter Rüstung, die wohl auf dem Jagd gewesen zu sein schienen. Der Herrin sei Dank, daß sich die Zwerge auf ewig einmal geschlossenen Bündnissen verpflichtet fühlen. Dann sah Leonhardt den Anführer der Wildorks hinter einem Baum hervorkommen und im Begriff, den offenkundigen Anführer der Zwerge von hinten zu attackieren. Dieser befand sich gerade im Zweikampf mit einem anderen gewaltigen Ork und konnte den weiteren Angriff so nicht bemerken. Leonhardt schlitzte seinen momentanen Angreifer mit einem wohl geübten Manöver auf und drang vor um dem Zwerg zur Hilfe zu eilen. Mit einem mächtigen Streich seines Schwertes trennte er dem Anführer der Orks den tumben Schädel vom Rumpf. Von wilder Rache besessen drang nun der gewaltige Ork von hinten auf Leonhardt ein, der durch den Angriff auf dessen Anführer seine Deckung hatte öffnen mußte. Ein kraftvoller Axthieb des Zwerges erstickte den Angriff des Orks jedoch rasch, dessen stinkender Körper in zwei Hälften geteilt zu Boden fiel. In tiefer gegenseitiger Dankbarkeit reichten sich der Leonhardt und der Zwerg auf dem Schlachtfeld die Hände, um sich gleich darauf gemeinsam, Rücken an Rücken, in den Kampf zu werfen. Bald darauf hin lag das Grünhäute-Pack erschlagen auf der Lichtung. Der Zwerg stellte sich als Skand Stollentreiber vor, Sohn und Erbe von Ugam Stollentreiber, Lord und Thain des Stollentreiberklans aus der zwergischen Wehrstadt Karak Ghirn im schwarzen Gebirge. Auf dem Felde der Ehre schwor man sich für ewige Zeiten Waffenhilfe und Blutsbruderschaft zwischen dem Geschlecht der van der Straetens und Parravon sowie dem Stollentreiber-Klan und Karak Ghirn. Die anderen Zwerge suchten in Umgebung nach weiteren Grünhäuten ab. Als man sicher war, keinen weiteren Angriff befürchten zu müssen, wurde der neue Bund mit einem Humpen besten Zwergenbieres besiegelt. Obwohl eher im Umgang mit Wein vertraut, gab sich Leonhardt auch beim Trinken alle Mühe, mit seinen neuen Freunden Schritt zu halten, wobei er tatsächlich einige der jüngeren Zwerge unter den Tisch trinken konnte. Seit diesem Tag ist der Bund stark zwischen Parravon und Karak Ghirn. Die bretonische Stadt schätzt vor allem die Ausbildung eigener Handwerker durch zwergische Gildenmeister. Begehrte Metalle und zwergische Waffen werden im Handel mit den landwirtschaftlichen Produkten des Herzogtums ausgetauscht, wobei die Zwerge besonders am hochwertigen Hopfen und Malz Interesse haben. Im Falle eines Angriffs leistet der andere Bündnispartner unverzüglich Waffenhilfe, und in vielen Schlachten konnte die Feinde aus dem Reich des Chaos, die Ratten oder Grünhäute bereits vernichtend geschlagen werden. Die schnellen Schlachtrösser Bretonias mit ihren unerschrocken Reitern verliehen diesem Bündnis durch ihre Beweglichkeit viele neue taktische Optionen, wohingegen die Bretonen neben der Standfestigkeit der zwergischen Verbündeten auch das Zerstörungspotential ihrer Kriegsmaschinen sehr zu schätzen wissen, auch wenn der Ritterkodex ihnen den Einsatz in den eigenen Reihen untersagt.
Erengrad in Kislev Viele Flüchtlinge aus dem Imperium brachten immer neue Schreckensnachrichten nach Parravon. Sie berichteten vom größten Angriff von Anhängern des Chaos aus dem Norden seit dem großen Krieg. Kislev sei bereits zerschmettert, und die unaufhaltsame Horde greife nun die als uneinnehmbar geltende Festung von Middenheim an, deren Fall von keinem der Flüchtlinge bezweifelt wurde. Diese Geschehnisse sollten als der Sturm des Chaos in die Geschichte eingehen. Herzog Leonhard eilte nach Couronne, um diese Nachrichten König Louen zu bringen, der sofort den Rat der Herzöge einberief. Natürlich erkannt auch König Louen sofort die Gefahr, daß im Falle einer Vernichtung des Imperiums auch Bretonia fallen würde. So wurde nach kurzer Beratung ein heiliger Kreuzzug ausgerufen, um in der Ferne die gesegneten Ländereien der Herrin vom See zu verteidigen. Diesem Aufruf folgten besonders viele junge Krieger des Standes der fahrenden Ritter, die sich einem eigenen Lehen als würdig erweisen wollten. Ein großes Kontingent aus Parravon wurde vom Paladin Francois de la Montagne angeführt. Durch die Kampfeslust beider Gruppen beseelt, stürzten sich die Kavalleriearmee in die Schlacht und konnte die Nachschubverbindungen des Feindes im Westen nahe der Krallensee komplett zu zerstören. Sowohl die Ritter aus Parravon als auch die Reiter der Korsakov-Familie aus Erengrad taten sich hierbei besonders hervor, was ein großes Vertrauen ineinander schuf. Durch die traurige Geschichte des Falls von Erengrad ergriffen, entschieden sich die jungen Ritter aus Parravon, nicht weitere Truppenbewegungen des Feindes abzuwarten, sondern entgegen den Anordnungen de la Montagnes nach Erengrad aufzubrechen und diese Stadt gemeinsam mit den neuen Freunden zurück zu erobern. Und tatsächlich, in einem unerschrockenen Angriff gelang es diesen Truppen, die verbliebenen Verbände des Feindes aufzureiben und Erengrad wieder einzunehmen und den Banner der Korsakovs auf dem verwüsteten Palast des Bojaren in der Hochstadt aufzupflanzen. Angesichts dieses Erfolges und dem dabei bewiesenen Mut wurde die Mißachtung der Anweisung ihres Paladins ignoriert und alle Ritter in den Stand der Ritter des Königs erhoben. In tiefer Freundschaft verbunden wurde so ein Bündnis zwischen Parravon und Erengrad geschlossen, sich auch in der Zukunft gegenseitig Waffenhilfe zu leisten. Trotz aller Versuche der Freunde aus Kislev konnte man sich in Parravon jedoch nie so wirklich mit dem kislevitischen Wodka anfreunden!
Die Templer des Ursun aus Hohenhausen im Imperium Zu Zeiten der großen Invasion des arabischen Sultans Jaffar in die Alte Welt wurde die Estalia von den Eindringlingen überflutet. Im folgenden drangen die Wüstenräuber dann nach Osten vor, wo sie jedoch im tileanischen Tobaro eine empfindliche Niederlage erlitten. Daher warf der Sultan nun ein Auge auf die fruchtbaren Länder Bretonias im Norden und umrundete mit seiner Armee die Himmelspfeiler, um in Bretonia einzufallen. Carcassone und Brionne konnten dem Ansturm nicht standhalten und baten um Hilfe gegen die Ungläubigen aus dem Süden. König Louen rief sofort zur Verteidigung der Heimat auf und aus allen Teilen des Landes strömten Ritter und ihre Gefolge aus Gemeinen herbei, um sich seiner Armee anzuschließen. Ein Kontingent aus Parravon fand sich in vorderster Schlachtreihe. Gemeinsam gelang es der bretonischen Armee, die eigenen Länder zu halten. Jedoch hatte Sultan Jaffars Invasion bereits viele Menschenleben gekostet, und die Gefahr war noch lange nicht gebannt, war doch noch ganz Estalia in der Hand des Tyrannen. So rief König Louen einen Kreuzzug aus, um Estalia zu befreien und den Ungläubigen und ihrem Anführer die gerechte Strafe für ihre Taten in Estalia, Bretonia und Tilea zukommen zu lassen. Viele tapfere Ritter aus Parravon, unter ihnen auch der Sohn des Herzogs, Jean-Reno van der Straeten, leisteten diesem Aufruf Folge. Aber nicht nur Bretonen, sondern auch Menschen aus vielen anderen Ländern wie Tilea und dem Imperium schlossen sich dem Kreuzzug an. So auch die furchterregenden Templer des Ursun. Der Großmeister dieses Ordens hatte die Ritter aufgefordert, dieser heiligen Sache zu dienen, eine Vision ihres Gottes folgend. So vertrieb man nicht nur die Araber aus Estalia, sondern setzte zusammen mit einer großen Armee nach Arabia über, um die Herrschaft des Sultans endlich zu zerschlagen. In vielen Schlachten unter der glühenden Sonnen Arabias, in der viele Heldentaten begannen wurden und sich Ordensritter der Templer und Ritter aus Parravon unzählige Male gegenseitig das Leben retteten und auch gemeinsam die knappen Wasservorräte teilten, entwickelte sich eine tiefe Freundschaft. Auch nach der Rückkehr aus Arabia haben die Ritter aus dem Norden des Imperiums sowie die Ritter aus der ruhmreichen Stadt im Grauen Gebirge schon viele gemeinsame Schlachten geschlagen und einen gemeinsamen Waffenbund geschlossen. So existiert nun zwischen Parravon und der Ordensburg der Templer und der benachbarten Grafschaft Hohenhausen ein reger Handelsverkehr, deutlich stärker als zwischen anderen Orten Bretonias und des Imperiums aufgrund vieler existierender Spannungen. Besonders ist hier die außerordentliche Erlaubnis des bretonischen Königs zu nennen, einige bretonische Schlachtrösser zur Zucht an die Templer zu übergeben, um deren eigene Pferde zu verbessern. Die heiligsten Eide auf Ursun garantieren, diese Pferde nur für die Templer selber zu verwenden und niemals weiter zu geben.
Waldelfen der Kiefernlichtung Siegfried van der Straeten war erschöpft. Seine Queste dauerte nun bereits länger als ein Jahr und hatte ihn kreuz und quer durch Bretonia und darüber hinaus geführt. Aber das heilige Feuer der Herrin des Sees brannte in seinem Herzen, und Siegfried spürte, daß etwas Großes bevorstand. Mit seinem getreuen Hengst Felsenstern war er nun auf einem verborgenen Pfad im Grauen Gebirge unterwegs, zu dem ihm das Schicksal geführt hatte. Völlig unerwartet stand er plötzlich einem Reiter der Waldelfen gegenüber, in leichter Jagdrüstung gekleidet und einem herrlichen Elfenroß reitend. Dieser Ankömmling war seinen sonst scharfen Sinnen entgangen, welches aber wohl mit der fast magischen Wirkung des Waldes zusammenhängen mochte. Der Waldelfe schien ebenso überrascht wie Siegfried zu sein und macht keine Anstalten, seinen Jagdspeer zu heben. Zwar war er nur leicht für die Jagd gerüstete, aber die Gewandtheit der Waldelfen war berüchtigt ebenso wie ihr Zorn auf alle Eindringlinge. Zwar konnte sich Siegfried auf seine Kampferfahrung und seinen guten Harnisch verlassen, aber es würde ein schwieriger Kampf werden. „Wo bin ich hier eigentlich? Bin ich schon im Waldreich Athel Lorens, oder gar noch in Parravon?“ Bevor er diesen Gedanken zu Ende führen konnte, brach ein gewaltiger Bär aus dem Unterholz, offensichtlich die anvisierte Beute des Waldelfen. Sowohl Felsenstern als auch das elfische Schlachtroß bäumten sich auch und warfen ihre verdutzen Reiter auf den Waldboden. Dann preschten sie davon, während der Bär seine Opfer fast erreicht hatte. Instinktiv zog Siegfried sein Kurzschwert, wichen ebenso wie der Waldelf dem Prankenschlag des Bären aus und bohrte seine Klinge in die Kehle des Bären, während zur gleichen Zeit die Klinge des Elfen in das Herz der Bestie eindrang, welche wie vom Blitz getroffen schwer zu Boden fiel. in sein Herz und seine Kehle ein, dem wüsten Angriff ein jähes Ende setzend. Beide Krieger zogen ihre Schwerter zurück und musterten einander mit Neugier und Respekt vor der Flinkheit des anderen. Dann bot der Siegfried dem Waldelfen seine Hand, welcher dieser dankend akzeptierte. Man stellte sich vor, und es ergab sich, daß der Waldelfe Meandor war, Kronprinz des Hochgeborenen Marélhûn der Sippe der Kiefernlichtung in Athel Loren. Dann machte sich Siegfried Meandor auf der Suche nach seinem Hengst Felsenstern, gefolgt vom Bewohner des Waldes. Die beiden Pferde machten jedoch keinerlei Anstalten, zu Ihren Reitern zurückzukehren. Im Gegenteil schienen sie aneinander Gefallen gefunden zu haben und entzogen sich ihren Reitern. Diesen blieb nichts andere übrig als zu warten. Meandor bat, den Bären aufzusparen, weil er ein Geschenk für seinen Vater sei. Breitwillig stimmte Siegfried ein und machte ein kleines Feuer aus trockenem Holz, sorgfältig darauf achtend keine lebende Pflanze zu beschädigen, die für die Waldelfen wie Geschwister sind. Zwei am Morgen geschossene Hasen wurden zerlegt, und schon bald war die Luft der Lichtung vom Geruch des Bratens erfüllt. Währenddessen weidete Meandor den Bären aus und wickelte ihn in feuchte Blätter. Dann unterhielt man sich am Lagerfeuer über die Zweck der Fahrt des anderen und ihre Heimat, die Sippe der Kiefernlichtung in Athel Loren und das Herzogtum Parravon in Bretonia, und beide Krieger entwickelten freundschaftliche Gefühle. Am nächsten Morgen wurden beide Reiter von ihren zurückgekehrten Pferden geweckt, und es wurde Zeit, Abschied zu nehmen. Siegfried drang tiefe in das Graue Gebirge ein, von seiner heiligen Queste beseelt. Etwa ein Jahr später ritt Meandor mit dem prächtigsten Fohlen zur Stadt Parravon herauf, welche dort jemals gesehen wurde. Meandor berichtete von der Geburt zwei Fohlen, hervorgegangen aus der Vereinigung Felsensterns und seiner Stute Curufeviën. Sein Vater hatte diese als Zeichen der Götter des Waldes gewertet, ein besonders Bündnis mit Parravon einzugehen. Siegfried, der seine Queste erfolgreich bestanden hatte und nun ein strahlender Gralsritter war, empfing seinen Gast fürstlich. Mit Freuden war man bereit, ein Bündnis einzugehen, und man schwor sich gegenseitige Waffenhilfe und Austausch edler Rösser für die Zucht. Sehr waren Elfenrösser begehrt, und die edlen Pferde der Kiefernlichtung hatten so erheblichen Anteil an der herausragenden Qualität der Schlachtrösser Bretonias. Zudem hatte Parravon, welches den großen Wald Athel Loren und seine geheimnisvollen Bewohner immer mit dem nötigen Respekt behandelt hatte, einen weiteren wertvollen Verbündeten im Kampf gewonnen. Siegfried wollte Meandor eine besondere Ehre erweisen und führte ihn in das geheime Tal der Pegasi, hoch oben im Grauen Gebirge. Das Herz des Waldelfen war sehr ergriffen vom Anblick dieser edlen Tiere, die er nur aus Legenden kannte. Nur zu gerne akzeptierte er ein Fohlen der Pegasi als Abschiedsgeschenk, welches nun von der Kiefernsippe in Ehren gehalten wird und einzige in seiner Art in ganz Athel Loren ist.
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