Mutter aller Städte

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Die Tempelstadt Itza

 

Die Tempelstadt Itza ist die legendäre erste Stadt, welche die Alten bei ihrer Ankunft in der Welt gegründet haben. Gelehrte der imperialen Akademie schätzen dieses Ereignis auf etwa -10.000 IC ein. Die Tempelstadt liegt inmitten des lustrianischen Dschungels am Fuße des als Soteks Rücken“ bekannten Gebirgszuges. Für Reisende gibt es keine Zuwege zur Stadt. Nur wenige Invasoren erreichten nach der schwierigen und gefährlichen Reise über den Strom Amaxon, den Fluß Lambada und ihre Quellflüsse sowie dem dichten Dschungel je die Mauern der Stadt.

Westlich der Stadt zieht sich das Gebirge „Soteks Rücken“ von Norden nach Süden durch das gesamte Lustria. An ganz wenigen Stellen kann das Gebirge überhaupt überquert werden. der größte dieser Pässe wird die der „Kluft des Kondors“ genannt und befindet sich nahe von Itza. Eine ganze Legion von Sauruskriegern macht diese Kluft für Feinde jedoch uneinnehmbar.

Itza die die Hauptstadt und das Zentrum der Kultur der Echsenmenschen. In keiner anderen Tempelstadt sind mehr Slann beheimatet. Fast alle Slann der ersten Generation haben in Itza gelebt und von hier aus den Alten gedient und die Welt gestaltet. Erster aller and berühmtester Slann der ersten Generation war Lord Korak, dessen noch heute von seinem Geist erfüllte sterbliche Überreste in einer der größten Stufenpyramiden der Stadt verehrt werden. Drei der fünf überlebenden Slann der 2. Generation leben in Itza, auch wenn sich bereits seit Tausenden von Jahren in tranceartiger Mediation befinden.

Aufgrund der großen Zahl von Slann-Magierpriestern knistert die Luft über der Stadt oft vor magischer Energie, während zu anderen Zeiten eine tiefe nachdenkliche Stille Itza wie einen Mantel zu bedecken scheint. Auf ihrem heiligen Boden sind einst die Alten selbst gewandelt, und es ruhen so unvorstellbar mächtige und gefährliche Artefakte in verborgenen Kammern, daß es nicht einmal die Slann wagen, diese zu verwenden.

Beschützt wird die Hauptstadt neben der Macht der Slann von einer gewaltigen Armee aus Sauruskriegern, und noch nie in ihrer langen Geschichte wurde Itza von einem Feind erobert. Selbst die Dämonen, welche Itza nach dem Zusammenbruch des Sternentores am Nordpol überfluteten, mußten sich letztendlich der Macht Lorad Kroaks und seiner Krieger geschlagen geben, auch wenn der ehrwürdige Slann mit seinem Leben bezahlte.

Auch die Scharen der Skinks sind ohne Zahl, und die weiten Alleen wimmeln von Handwerkern und Schreibern. Um die hohen Tempelpyramiden fliegen ganze Schwärme von Teradons, von denen viele einen Skinkgelehrten aus den fernsten Winkeln Lustrias in die Hauptstadt tragen, mit den Geschäften des Reiches betraut.

Als erste Stadt erhält Itza zudem einen Großteil aller Gefangenen, die in ganz Lustria von den Armeen der Echsenmenschen gemacht werden. Diese müssen dann hunderte von Meilen durch den Dschungel marschieren, ehe sie hier zu Tausenden dem Schlangengott geopfert werden.

Im Zentrum Itzas erhebt sich die Pyramide des Sotek, deren Bau erst in der Zeit der Niederlage des Seuchenklans durch die Kinder des Schlangengottes begonnen wurde. Sie bildet einen kolossalen Berg aus Stein, der von labyrinthischen Gängen durchzogen wird, die noch kein Fremder betreten und auch wieder verlassen hat. Auf der Spitze dieses Ziggurats leiten die Skinkschamanen täglich die Zeremonien zu Ehren des zweizüngigen Schlangengottes, zu dessen Verehrung bei besonderen Anlässen sogar die Mumie des ehrwürdigen Lord Kroak aus seiner Pyramide geholt wird, um dem Gott seinen Respekt zu erweisen. Östlich der Pyramide liegt die Opfergrube des Sotek, welche sehr tief in den Boden reicht. An ihrem Grund leben große und tödliche Schlangen, die Kinder Soteks.

Südöstlich der Pyramide des Sotek und nördlich eines größeren Quartiers von Skinkunterkünften steht die Pyramide des Lord Kroak. In ihrem inneren ruht der einbalsamierte Körper des ältesten der Slann und ersten Dieners der Alten und wird von einer Kohorte der besten Tempelwachen beschützt. Zu bestimmten Zeiten wird er jedoch auf die Plattform an der Spitze seiner Pyramide gebracht, um mit seinen toten Augen über sein Reich zu blicken. Die Pyramide ist mit zahllosen Skulpturen verziert, die alle Aspekte aus seinem Leben, aber auch Schlachten nach seinem Tode illustrieren, in denen seine Aktionen von Bedeutung waren.

Nordöstlich der Pyramide des Sotek erheben sich die Tempel der Alten. Jede von ihnen ist einem der Alten geweiht, und birgt in ihren geheimen Kammern uralte Platten und Artefakte. Sie werden von den Skinkschamanen gepflegt, die auf den Altären an der Spitze jedes der Tempel täglich Zeremonien abhalten. An bestimmten Tagen jedes Jahres oder unter der Konjunktion unheilvoller Planeten und Gestirne vibriert um diese Ziggurats die Luft vor magischer Macht.

Am Nordostrand von Itza liegen mehrere zerstörte Tempel. Die Echsenmenschen haben sie bewußt dem Verfall überlassen, da sie für den Großen Plan der Alten nicht mehr von Belang sind. Natürlich kann es sein, daß diese Tempel auf Befehl eines Magierpriesters oder in Folge einer uralten Prophezeiung wieder aufgebaut werden sollten.

Nordwestlich der Pyramide des Sotek und südlich eines weiteren größeren Bereichs an Skinkunterkünften erheben sich die Pyramiden der Magierpriester. Obwohl an sich jede Tempelpyramide einem der Alten in ihrem Aspekt als Götter geweiht ist, haben einige der verehrtesten Slann ihre eigenen Pyramiden, die ihnen als Residenz dienen und in denen ihre mumifizierten Überreste nach ihrem Tod auch beigesetzt werden. Von den Sänftenkammern in den Tempeln auf der Spitze jeder Pyramide können die Slann telepatisch mit ihren Artgenossen in weit entfernten Tempeln kommunizieren. Außerdem erhalten sie hier Inspiration von Sonne, Mond und Sternen, auf die die Pyramiden jeweils ausgerichtet sind. Jede Sänfte thront auf einem Sockel der von einem Bassin umgeben ist, und jeder Slann wird von Skinks, Saurus und Tempelwachen umsorgt und bedient.

Von der Pyramide des Sotek weg führt die Straße der Echsensphinxen in genau westlicher Richtung aus der Stadt. Sie wird von abschreckenden steinernen Kollossalstatuen von Großechsen gesäumt, die sich manchmal zu bewegen scheinen. Außerhalb der Stadt wird die Straße, die viele Meilen weit schnurgrade durch den Dschungel führt, von blubbernden Sümpfen gesäumt. Sie ist der einzige Weg in die oder aus der Stadt. Niemand kann Itza ohne die Zustimmung der Slann und ihrer Diener betreten oder verlassen.

Mehrere Meilen außerhalb der Stadt überspannt die gewaltige Brücke der Sterne einen tiefen Spalt, der bereits vor der Ankunft der Alten im Boden klaffte. Da sie am größten Zugangsweg zur Stadt liegt, wird sie von den Kohorten der Echsenmenschen schwer bewacht, die hier schon viele Feinde des Echsenvolkes geschlagen haben. Während des Ansturms der Dämonenhorden nach dem die Warptore an Nord- und Südpol kollabiert waren, wurde diese Brücke von dem Kroxigor Nakai alleine gehalten. Es heißt, die Dämonen des Chaos fürchteten diesen Punkt mehr als jeden anderen Ort im materiellen Universum. Aufgrund des gewaltigen Blutzolls könnten Dämonen dort immer noch die mentalen Todesschreie ihrer Artgenossen nachhallen hören.

Die Pyramide des Itzl liegt südwestlich der Pyramide des Sotek und südlich der Straße der Echsensphinxen. Von ihrer Spitze aus schlug Lord Kroak während des Falls der Polartore die magischen Schlachten gegen die Chaoshorden, die die Stadt einzunehmen drohten. In ihrem Inneren birgt die Pyramide unbegreifliche arkane Vernichtungsmaschinen, die während des titanischen Kampfes einen Sturm magischer Energie entfesselten und ganze dämonische Armeen zu Asche verbrannten. Magier mit dem zweiten Gesicht können die Pyramide des Itzl aus hunderten von Meilen Entfernung wahrnehmen und empfinden zunehmendes Unbehagen, je näher sie ihr kommen. Vermutlich würde kein Magier der Gegenwart außer einem Slann es überleben, auf der Spitze dieser Pyramide zu stehen.

An der Südwestecke der Stadt befinden sich wiederum umfangreiche Skinkunterkünfte, die wie in allen Tempelstädten der Echsenmenschen auch in Itza die Vorstädte bilden. Die Bevölkerung umfasst viele Zehn- wenn nicht gar Hunderttausende, von denen die Skinks die Mehrheit bilden. Auf den freien Plätzen zwischen den Häusern werden die Stegadons und anderen Großechsen gehalten, die für die täglichen Aufgaben benötigt werden. Die Pferche anderer Echsen befinden sich dagegen auf verborgenen Lichtungen tief im Dschungel, der die Stadt umgibt. Dort haben die Skinks auch die Minen und Steinbrüche angelegt, die das benötigte Baumaterial und das Gold liefern.

Am Rand von Itza finden sich wie bei jeder Tempelstadt die heiligen Brutteiche. Dabei handelt es sich um Teile der die Stadt umgebenden Sümpfe, die mit Steinen umsäumt und eingefasst wurden, und in denen zahllose Generationen von Echsenmenschen das Licht der Welt erblickten. Einige dieser Bassins wimmeln jedoch von Piranhas, und dienen als zusätzliche Abwehrmaßnahme gegen Eindringlinge, die glauben, sich unbemerkt nach Itza einschleichen zu können.

 

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