Die Geschichte der Felsenhammer-Sippe

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Meldung von den Pässen des Nordens

 

An Ugam Stollentreiber, Thain des Stollentreiber-Klans in Karak Ghirn

Als Wächter der Pässe des Nordens ist es meine Pflicht, Euch von den seltsamen Vorkommnissen in meinem Wachabschnitt zu berichten.

Einer unsere Späher berichte mit von einem großen Ork-Mob, der sich durch unsere Berge bewegte. Daher schickte ich umgehend einen Boten nach Karak Ghirn, um die Wehrstadt zu warnen, damit bei Bedarf der Hornberg erklingen möge, um alle Brüder der Dawi in den Schutz der Hallen zu rufen. Dann versammelte ich die ganze Schar meiner Grenzläufer, um dem Feind aufzulauern und seine Absichten zu ergründen.

Die Schar der Grünhäute war groß, umfaßte aber entgegen sonstiger Gewohnheiten der Orks fast nur große und starke Arten der abscheulichen Kreaturen. Bei der weiteren Beobachtung mußten wir mit Entsetzen feststellen, daß die Grünhäute von einer großen Schar Dawi begleitet und offensichtlich auch angeführt wurden. Die edle Bezeichnung Dawi werde ich jedoch nie wieder für diese Kreaturen gebrauchen. Es handelt sich mit Sicherheit um Angehörige des Chaos, um Zharr Dawi der Weisen-Klans!

Ihre Waffen und Gewänder sind von seltsamer Form und Farbe. Die mitgeführten Kriegmaschinen unterscheiden sich von den unseren erheblich, ihre Form läßt die verderbenden Kräfte ihres Stiergottes Hashut erkennen, obwohl sie immer noch gutes Handwerk zu sein scheinen. Wie müssen sich diese Waisen-Klans vom großartigen Volk der Dawi entfremdet haben, um gemeinsame Sache mit Grünhäuten zu machen.

Das Blut kochte in den tapferen Kämpfern meines Regiments, und nur mit Mühe konnte ich diese davon abbringen, sich auf ihre Feinde zu stürzen. Ihre Zahl lag weit über der unseren. Nicht das wir uns vor einem Tod im Kampfe fürchten, aber unsere Pflicht ist die Verteidigung der Wehrstadt und des Klans.

So dann verteilte ich meine Krieger, um die weiteren Bewegungen des Feindes zu erkunden. Ihre Marschrichtung und ihre hohe Geschwindigkeit ließen jedoch erkennen, daß kein Angriff auf die Wehrstadt vorgesehen ist.  Die Feinde bewegten sich still und geordnet, als wollten sie unsere Berge schnell und unerkannt passieren. Selbst die Grünhäute verhielten sich entgegen ihrer üblichen Gepflogenheiten doch mit mäßiger Disziplin, von den üblichen Stänkereien abgesehen.

Ich entschied, den Anführer des Waisen-Klans mit wohlgezielten Bolzen unsere Armbrüste hinzurichten. Die Feinde sollen erkennen, daß sie nicht ungestraft und unbemerkt unsere heiligen Berge passieren können. Auf meinen Befehl hin verteilte sich mein Regiment an einer Verengung im nördlichen Paß und spannte ihre Armbrüste, auf mein Kommando wartend.

Mit Schrecken erkannte ich, daß der Anführer der Chaos-Zwerge das Wappen unseres ehrenvollen Stollentreiber-Klans trug! Zwar verändert und Bildnissen ihre Stiergottes entstellt, jedoch ohne Zweifel das Wappen unseres Klans! Als Sohn einer der ältesten Familien unseres Klans weiß ich aus dem Munde meines Vaters, was nur noch wenige Dawi in Karak Ghirn wissen: Auch vormalige Mitglieder des Stollentreiber-Klans suchten vor der Ankunft des Chaos ihr Heil im Osten und verschwanden; auch aus dem Stammbaum des Klans.

Bevor ich noch lange über das Gesehene sinnen konnte, wurde ich von den starken Händen eines widerlich stinkenden, sabbernden Orks in schwarzen Gewändern gepackt und gebunden. Es geschah mir doch kein Leid, sondern man brachte mich ins Lager der feindlichen Armee. Hier konnte ich aus der Nähe sehen, daß die Zharr Dawi keine auffälligen Mißbildungen oder sonstige Zeichen des Chaos trugen, nur die vorderen Eckzähne des Unterkiefers haben sich zu langen Hauern ausgebildet, den Hörnern eines Stiers sehr ähnlich. Wahrscheinlich ein Mal ihres Stiergottes Hashut.

Auch hatte die Armee der Waisen seltsame Geschöpfe in Ihren Reihen, Ich sah natürlich auch viele Grünhäute, darunter eine mir bislang unbekannte Grobi-Art, goblin-ähnliche Grünhäute, jedoch mit größerer Statur und längerem Gesicht. Eine Gruppe von Zharr Dawi, vor der jedermann Respekt zu haben schien, verfügten zu meinem Entsetzen über einen stierähnlichen Unterkörper mit 4 Beinen und einem Schwanz. Was haben die verderblichen Kräfte des Chaos hier angerichtet? Zudem führte die Armee zwei gewaltige Monster mit sich, beide mit gewaltigen Flügeln. Es war ein gewaltiger, feuerglühender Stier sowie ein innerlich glühendes, löwenähnliche Wesen. Es erfüllt mich mit großer Freude, daß ich noch in der Lage bin, Euch diese Zeilen zu schreiben!

Man führte mich vor den Anführer der Waisen. Dieser war ein Zwerg von hohem Alter und mit langem, vollem Bart, in dessen Hand sich ein Stab mit bläulich glänzender Energie befand, wie man es sonst nur von den Runenwaffen unserer Könige kennt. Er teilte mir mit, daß die Anwesenheit meiner Grenzläufer schon vor langem bemerkt worden sei. Herr, bitte vergib mir diese Schande und die Verfehlung meiner Pflichten.

Er ließ mich jedoch alsbald wieder frei mit dem Befehl, dem herrschenden Thain des Stollentreiber-Klans einen Brief zu überreichen.

Danach setzte die gesamte Armee ihren Weg mit erhöhter Geschwindigkeit fort, in Richtung Norden der Stadt Nuln im Imperium der Menschlinge. Noch lange wird der Gestank des Orks an meiner Haut haften.

Die Armee aus Grünhäuten und Zharr Dawi bildet keine aktuelle Gefahr für die Wehrstadt, daher kehre ich mit meinem Regiment auf meinen Posten zurück und sende Euch einen Boten mit dem Brief des Waisen-Anführers. Dieser Bericht enthält alle Vorkommnisse und Informationen bezüglich dieser feindlichen Streitmacht. Alle weiteren Schritte überlasse ich der Weisheit Eures Alters und Eures Ranges und verbleibe in der Erwartung weiterer Befehle.

Bambor Felsenzorn, Veteran des Wachregiments der Pässe des Nordens

 

 

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